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Dieses Foto zeigt das Fahrradparkhaus in Bernau.

© dpa

Langzeit-Projekt Fahrradparkhaus: Das ist der Berliner Zäh-Tarif

In Berlin-Spandau wird ein Fahrradparkhaus geplant – auch am U-Bahnhof Haselhorst. Neulich gab es schon Jubel. Doch der kommt zu früh.

Der lange Traum vom Fahrradparkhaus im Berliner Westen: Seit vielen Jahren ist eins geplant am zentralen S- und Regionalbahnhof Spandau, aber das kommt nur zäh voran. Seit einem Jahr gibt es ebenfalls die Idee für ein Fahrradparkhaus am U-Bahnhof Haselhorst. Darüber hat der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau berichtet.

Doch wie konkret steht es denn um dieses Projekt? Vorab: Die Senatsverwaltung für Verkehr unter Regine Günther, Grüne, prüft aktuell ganz viel in Spandau.

Hier eine kleine Übersicht im Spandau-Newsletter, Moment, da kommt einiges zusammen: Der Senat prüft gerade die Verlängerung der Siemensbahn, prüft die Verlängerung der S-Bahn ins Falkenhagener Feld, prüft Radwege an und auf der Heerstraße, prüft Radwege Richtung Falkensee, prüft die Verlängerung der U-Bahnlinie U7, prüft Straßenbahnrouten, prüft … Moment, Luft holen… und sie prüft nun eben auch ein Fahrradparkhaus am U-Bahnhof Haselhorst. Gibt’s keinen „Beschlossen“-Stempel beim Senat?

Selbst die Grünen murren längst im Berliner Westen, dass theoretische Prüfpapiere wichtig und gut sind, aber konkrete Entscheidungen auch fallen müssen.

Die Idee für so ein Fahrradparkhaus kursiert seit dem Frühjahr 2020 im Rathaus von Spandau, wo sich Fahrradfahrer, BVG, Polizei und Bezirksamt regelmäßig treffen. Diese Runde nennt sich "Fahrrat Spandau".

Die Idee für so ein Fahrradparkhaus ist gut: Der U-Bahnhof Haselhorst ist Drehkreuz zur Wasserstadt, teure E-Bikes & Co. müssen irgendwo sicher abgestellt werden. Und es wäre ein weiterer Schritt, um denn boomenden Spandauer Norden endlich besser zu erschließen.

Der BVG-Busverkehr ist am Limit, die Straßenbahn kommt - zumindest laut Senat - 2029 in die Wasserstadt und ob die S-Bahn nach Hakenfelde verlängert wird, wird nun mal aktuell erst "geprüft". Es geht laut Senat um drei mögliche S-Bahntrassen. Ergebnis: noch unbekannt. Aber der erste Abschnitt der Siemensbahn wird auch erst 2029 fertig. Die nächsten viereinhalb Jahre wird geplant.

Der Senat will auch den Bau eines Fahrradparkhauses mit einer „Machbarkeitsstudie“ am U-Bahnhof durchspielen („500 bis 2000 Stellplätze“). So mancher brach prompt in Jubel aus, doch der kommt noch zu früh. Die Angelegenheit ist zäh. Das zeigen die Antwort des Senats auf Nachfrage des Tagesspiegel-Newsletters für Berlin-Spandau. Hier die Auszüge zum U-Bahnhof Haselhorst:

Wo soll das Parkhaus am U-Bahnhof konkret hin? „Zur Lage und Kapazität des Fahrradparkhauses können wir aktuell noch nichts sagen.“

Wann ist konkret Baustart, was kostet das, wann ist Fertigstellung? „Sobald die Ergebnisse der Studie vorliegen, können wir dazu etwas sagen.“

Was ist mit dem Fahrradparkhaus am Bahnhof Spandau? „Dazu steht die Senatsverwaltung im Austausch mit der Bahn. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor.“ Geprüft wird schon seit 2017.

[Keine Idee ist allerdings auch keine Lösung: Der Verkehr ist oft das Top-Thema im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau - den gibt es kostenlos und in voller Länge hier: leute.tagesspiegel.de]

Überraschend ist hingegen das: Der U-Bahnhof soll mehr Potential haben als die Fahrradplaner des Senats („Infravelo“) im Herbst 2020 selbst geschätzt haben. Denn die Planer hatten bis 2030 nur einen überraschend kleinen Bedarf von 175 Fahrradstellplätzen am U-Bahnhof prognostiziert. Dafür braucht man doch kein Fahrradparkhaus, oder? Eine Behördensprecherin erklärt: „Der U-Bahnhof Haselhorst liegt im direkten Umfeld größerer Entwicklungsgebiete wie etwa der Wasserstadt. Der Bedarf dürfte perspektivisch deutlich höher liegen als die Potenzialanalyse nur für den U-Bahnhof ergeben hat.“ Und: „Mit mehr Fahrradstellplätzen am U-Bahnhof Haselhorst können die neuen Entwicklungsgebiete besser an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden werden.“

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