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Kommt auch hier bald der Abriss? Foto: Cay Dobberke

© Cay Dobberke

Architekten sollen Ideen entwickeln: Wettbewerbsverfahren für Karstadt-Areal am Ku’damm startet

Mit seiner Idee für drei Hochhäuser kam das Unternehmen Signa nicht durch. Nun sollen auch Wohnen und Kultur in das Ensemble integriert werden.

Auf dem Grundstück von Karstadt am Kurfürstendamm plante die Signa-Gruppe drei bis zu 150 Meter große Hochhäuser, blitzte damit aber schon vor vier Jahren bei der Berliner Stadtentwicklungsverwaltung ab. Diese startet nun ein „kooperatives Werkstattverfahren“. Sieben Entwurfsteams „mit Expertise in Architektur, Stadtplanung und Freiraumplanung“ sollen „innovative städtebauliche Ideen und Visionen“ entwickeln.

Neu ist die Vorgabe, dass mindestens 30 Prozent der Flächen für „Wohnen, kulturelle Einrichtungen, soziale Infrastruktur, Bildungseinrichtungen und sonstige gemeinwohlorientierte Nutzungen“ genutzt werden sollen. Denkbar seien „ein bis zwei Hochpunkte“. Darunter versteht der Senat eine Gebäudehöhe unter 60 Metern. Diese Lösung des Hochhaus-Konflikts wurde schon seit einiger Zeit diskutiert.

Beteiligt am Verfahren sind die Senatsverwaltung, das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf und die Signa Real Estate als Eigentümerin des Geländes zwischen dem Ku’damm, der Augsburger Straße und der Rankestraße.

Bei den ausgewählten Architektur- und Planungsbüros handelt es sich um die Bjarke Ingels Group (BIG) und Cobe aus Kopenhagen, David Chipperfield Architects (Berlin), Henning Larsen (Kopenhagen), Jo Coenen JCAU Studio Euregio (Maastricht), Mäckler Architekten (Berlin) und Sergison Bates (Zürich).

Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt sagte, die City West werde städtebaulich geprägt durch die „gut erhaltenen gründerzeitlichen Kieze“ nahe dem Kurfürstendamm und die „Silhouette der Hochhäuser im Zusammenspiel mit der Gedächtniskirche“. In dieses Ensemble, das die „besondere Attraktivität“ der westlichen Innenstadt ausmache, müssten sich die Konzepte der Entwurfsteams einfügen.

Bezirksbaustadtrat Fabian Schmitz-Grethlein (SPD) wünscht sich eine „moderne Weiterentwicklung der historischen Stadtkante“ mit einem „abwechslungsreichen Nutzungsmix“. Das Projekt müsse für Berliner und Touristen „einen Mehrwert schaffen“, aber auch den heutigen Anforderungen an den Klimaschutz entsprechen.

Eine Jury will im kommenden Januar eines der Entwurfskonzepte als Grundlage weiterer Planungen und politischer Diskussionen auswählen. Vor der Sitzung ist eine öffentliche Veranstaltung geplant, der Termin steht aber noch nicht fest.

Rechts neben dem Karstadt-Warenhaus wurde bereits ein beigefarbenes kleines Geschäftshaus abgerissen. An gleicher Stelle eröffnete Signa im vergangenen April als Zwischennutzung das Projekt Pop Kudamm. In modifizierten Frachtcontainern entstand ein „temporärer Kulturort für Stadtentwicklung“ (wir berichteten auf Tagesspiegel Plus).

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