
© Kitty Kleist-Heinrich TSP
Neukölln will Durchfahrtsverkehr stoppen: Jetzt baut der Bezirk den Schillerkiez um
Einbahnstraßen, Poller und verkehrsberuhigte Bereiche sollen künftig dafür sorgen, dass weniger Autos durch das Viertel fahren. Was geplant ist – und wann es losgeht.
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Mit Einbahnstraßen, Pollern und auch baulichen Maßnahmen will das Bezirksamt den Autoverkehr im Neuköllner Schillerkiez reduzieren. Ein Verkehrskonzept für das Wohnviertel am Rand des Tempelhofer Feldes gibt es schon lange. Jetzt sollen in den kommenden Wochen die ersten Dinge umgesetzt werden.
Die neuen Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass weniger Autofahrer:innen den Kiez als Umfahrung für die oft verstopfte Hermannstraße nutzen. Zugleich soll die Situation für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen insgesamt sicherer werden, hieß es aus dem Amt. Dazu sind in den kommenden vier Wochen vier Maßnahmen geplant.
Einerseits soll die Fontanestraße am nördlichen Rand des Viertels zur Einbahnstraße in Richtung Columbiadamm werden. Da die parallel verlaufende Weisestraße am nördlichen Ende abgesperrt ist, ist es damit künftig nicht mehr möglich, mit dem Auto von Norden her in den Schillerkiez zu fahren. Für Radfahrer:innen soll die Straße allerdings in beiden Richtungen offenbleiben.
Die bereits erwähnte Weisestraße soll ebenfalls umgestaltet werden: Zwischen Herrfurth- und Allerstraße soll sie ebenfalls zur Einbahnstraße umgebaut werden. So soll verhindert werden, dass Autofahrer:innen die Straße anstatt der benachbarten Hermannstraße nutzen. Radfahrer:innen können die Straße weiterhin in beide Richtungen nutzen.

© IMAGO/Jürgen Held/IMAGO/Jürgen Held
Zusätzlich sollen an der Kreuzung Kienitzer/ Weisestraße sichere Querungsmöglichkeiten errichtet werden. Wie genau dies aussehen soll, blieb zunächst unklar. So soll primär der Schulweg zur anliegenden Karl-Weise-Schule sicherer werden. An der Kreuzung sollen zudem Fahrradbügel aufgestellt werden.
Der nördliche Bereich des Herrfurthplatzes soll durch Poller verkehrsberuhigt werden. Wer aus nördlicher Richtung über die Schillerpromenade fährt, wird künftig wieder zurück in Richtung Norden geleitet. Weitere Poller an den Kreuzungen zwischen Herrfurthplatz und der gleichnamigen Straße sollen den Autoverkehr in Richtung Süden lenken.
Das Bezirksamt will so die Aufenthaltsqualität auf dem Platz verbessern. Im nördlichen Teil des Platzes soll auch eine Radroute geschaffen werden, die die schon vorhandene Fahrradstraße in Richtung Feld verlängert. Sie soll auch verhindern, dass Radfahrer:innen, wie derzeit üblich, über den Fußweg rund um die Kirche abkürzen.
„Mit den geplanten Maßnahmen setzen wir um, was mit breiter Beteiligung der Anwohnerschaft erarbeitet worden ist“, teilte der zuständige Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) dazu mit. Nachbar:innen würden von vielen durchfahrenden Autos berichten. „Unsere Maßnahmen wirken dem entgegen und sorgen für sichere Schulwege“, sagte Biedermann weiter.
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