
© IMAGO/Thomas Trutschel
Berliner Polizei warnt vor Einbrecher-Trick: Diebe bekleben Berliner Wohnungstüren mit Fäden
Feine Markierungen an Türen deuten auf Einbrecher hin, die Häuser ausspähen. Der Trick ist nicht neu, doch er hat zur Ferienzeit Konjunktur. In einem Bezirk häufen sich Meldungen.
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In den Herbstferien führen feine Fäden an Wohnungstüren zu Verunsicherung bei den Bewohnern: Bei Facebook berichten Anwohner, dass sie dünne, kaum sichtbare Fäden zwischen Tür und Rahmen entdeckt haben – offenbar Markierungen, die Einbrecher hinterlassen, um festzustellen, ob Bewohner im Urlaub sind.
Wenn der Faden eine bestimmte Zeit lang nicht reißt, liegt für Kriminelle nahe: Hier bleibt man beim Ausräumen einer Wohnung wahrscheinlich ungestört.
Vor allem in Prenzlauer Berg häufen sich derzeit nach Tagesspiegel-Informationen solche Entdeckungen. Die Polizei Berlin warnt hier und in anderen Stadtgebieten mit Flugblättern vor der Faden-Masche. Und bestätigt, dass diese Methode in der in Ferienzeiten verstärkt beobachtet wird.
Einbrecher nutzen nicht nur Fäden für den Urlaubs-Check
„Das Verwenden von sogenannten Klebefäden als Modus Operandi ist der Polizei Berlin bekannt und fand auch in den vergangenen Sommerferien Anwendung seitens der Täter“, teilt die Berliner Polizei auf Anfrage mit. Zwar werden diese Fälle statistisch nicht gesondert erfasst, doch es sei insgesamt eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr zu beobachten. Eine Abfrage ergibt: 1395 Fälle von Wohnungseinbruch erfasste die Polizei in den Sommerferien 2025. Im Vorjahr waren es noch 982 – und 2023 lag die Zahl bei 841.
Neu ist die Masche keineswegs. Schon seit Jahren nutzen Einbrecher kleine Kennzeichnungen an Türen – etwa Fäden, Klebestreifen oder Kreidemarkierungen – um unauffällig zu überprüfen, ob jemand zu Hause ist. Bleibt der Faden über Tage unberührt, treten die Täter in Aktion.
Faden an der Tür? Das rät die Berliner Polizei
Dass sich Wohnungseinbrüche zur Ferienzeit häufen, dürfte kaum überraschen. Laut Polizei nutzen Täter gezielt die längere Abwesenheit von Berlinern, um ihr Entdeckungsrisiko zu verringern. Statistisch betrachtet finden die meisten Einbrüche in den Herbst- und Wintermonaten statt.
Die Polizei rät, Verdächtiges sofort zu melden und einfache Vorkehrungen zu treffen. Türen und Fenster sollten immer abgeschlossen, Schlüssel nicht draußen versteckt werden. Nachbarn sollten informiert werden, um bei längerer Abwesenheit den Briefkasten zu leeren oder Kontrollgänge zu übernehmen.
Wer Fäden an Türen oder andere Markierungen entdeckt, soll diese dokumentieren und anschließend entfernen. „So simulieren Sie Ihre Anwesenheit“, nennt die Polizei die richtige Reaktion.
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