
© André Görke
50 Jahre Spandauer Kickers: Große Gala, großes Derby, große Baupläne
Der Spandauer Verein hat eine spannende Historie und interessante Termine in der Zukunft: Gala in der Zitadelle, Baustart der neuen Kabinen. Und dann naht auch noch das Derby.
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Sie sind der beste Fußballverein im Bezirk und spielen weit draußen am Berliner Stadtrand: die Spandauer Kickers. Der Verein feiert in diesem Monat Jubiläum und lädt im Dezember 2025 zum Spandau-Derby. Letzte Woche war der Verein Thema im Rathaus von Berlin-Spandau, denn es gibt News zu einem Bauprojekt. Hinter dem Klub steckt ein Mann, der vor gar nicht so langer Zeit vom Bürgermeister geehrt worden ist.
Hier sind fünf schnelle Geschichten, News und Termine zu den Spandauer Kickers, aufgeschrieben vom Spandau-Newsletter des Tagesspiegels (gibt’s unter tagesspiegel.de/bezirke).
1 Das Jubiläum: Gala in der Zitadelle
Die Spandauer Kickers feiern im Herbst 2025 ihr Klubjubiläum zum 50. Geburtstag – mit Festakt am 18. Oktober in der Spandauer Zitadelle (in den „Italienischen Höfen“, 25 Euro inkl. Buffet). Aktuell ist der Klub der beste Fußballverein im 260.000-Leute-Bezirk und spielt in der Berlin-Liga.

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„Wir erwarten etwa 300 Gäste“, erzählte Vereinschef Jürgen Pufahl jetzt dem Tagesspiegel. Dazu gehören zum Beispiel Spandaus Bürgermeister Frank Bewig, CDU, der Präsident des Landessportbundes, Thomas Härtel, oder auch der Chef des Berliner Fußballverbandes, Bernd Schultz. Und auch ein Jungprofi von Hertha BSC ist zum Jubiläum eingeladen: Tim Hoffmann, 20 Jahre alt. „Er hat sieben Jahre bei uns in der Jugend gespielt“, sagte Pufahl.
Früher war der Zitadelle-Saal eine kleine Sporthalle
„Zu den Italienischen Höfen gibt es übrigens eine interessante Anekdote“, erzählt Pufahl, der seit dem ersten Tag dabei ist. „Kurz nach unserer Gründung haben wir ein erstes Hallentraining organisiert und dafür 1975/1976 eine Sporthalle genutzt, die sich auf der Zitadelle befand – und zwar genau in den Italienischen Höfen.“ Damals befand sich nämlich wirklich eine Schule in der Zitadelle: die Otto-Bartning-Schule („Berufsfachschule für das Baugewerbe“). 1986 war die Schulnutzung vorbei und die Spandauer Kickers längst woanders. Später wurde die Zitadelle restauriert und saniert.
2 Die Historie: im VW-Bus 1975 durch Spandau
Der erste echte Fußballplatz des Klubs befand sich am Fehrbelliner Tor. „Ich habe den Verein Spandauer Kickers mit befreundeten Studenten gegründet und im VW-Bus Kinder aus Heimen und Kitas zu uns gefahren. Wir hatten somit viele Jugendliche“, hat Gründer und Präsident Jürgen Pufahl mal im Interview mit dem Spandau-Newsletter des Tagesspiegels erzählt.

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Seit 1991 hat der Klub seinen Vereinssitz nach West-Staaken verlegt, das bis 1990 noch zur DDR gehört hatte und dann nach Berlin-Spandau zurückkam.
„Als wir raus nach Staaken-West mussten, sind viele leider abgesprungen. Da haben wir den Verein wieder neu aufgebaut“, hat Pufahl mal im Tagesspiegel erzählt. Der Neuaufbau glückte: „Der Verein hat heute mehr als 800 Mitglieder und wir wachsen weiter“, berichtet Pufahl heute.

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3 Der Präsident: guter Kicker, klare Linie
Vereinsgründer Jürgen Pufahl wurde vor einiger Zeit vom Bürgermeister für sein ehrenamtliches Engagement bei den Spandauer Kickers ausgezeichnet. Er hat selbst als Rechtsanwalt und Notar gearbeitet und lebt in Spandau.
Der Clou: Er hätte mit etwas Glück fast für den Spandauer SV gegen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen gespielt, als der SSV 1975 überraschend in der 2. Liga kickte.
„Ich gehörte zum erweiterten Kader des SSV. Aber für den ganz großen Fußball hat’s leider nicht gereicht. Ich habe mich damals am Meniskus verletzt – Gips, fünf Monate Pause, dann war’s vorbei“, hat Pufahl mal im Tagesspiegel erzählt.
Seine Linie für die Spandauer Kickers hat der Vereinsgründer im Tagesspiegel mal so beschrieben: „Sportliche Fairness, Kinderschutz, Ehrenamt. Da bin ich rigoros. Wir hatten mal eine Männertruppe, die unangenehm auffiel: Die haben wir sofort rausgeschmissen. Gewalt wird nie akzeptiert.“
4 Die Zukunft: neue Kabinen ab 2029/2030

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Das Vereinsgelände befindet sich neben dem Freibad am stillen Ende des Brunsbütteler Damms und soll weiter ausgebaut werden.
Zwischen Parkplatz und Kunstrasen soll auf einem Stückchen Wiese ein neuer Kabinentrakt und WCs für Zuschauer entstehen: Die Pläne hatte der Spandau-Newsletter des Tagesspiegels vor einem Jahr exklusiv vorgestellt.

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Der Zeitplan von damals wurde letzte Woche im Rathaus Spandau von Sport- und Gebäudestadträtin Carola Brückner, SPD, bestätigt und mit zwei Terminen konkretisiert: Baubeginn soll am 3. Januar 2028 sein. Die Inbetriebnahme ist am 10. September 2029 geplant. Die Kostenprognose liege aktuell bei 3,5 Mio. Euro.
Die CDU sieht „Licht am Ende des Tunnels“, kritisiert aber die lange Umsetzungszeit. Stadträtin Brückner verwies u.a. seufzend auf den Fund von Zauneidechsen im Gestrüpp. Das kleine Krabbeltier ist geschützt und hat schon viele Spandauer Baustellen ausgebremst.
Beim Kabinentrakt deuten sich laut Stadträtin Brückner „Abstriche“ an, die sie aber nicht näher auflistete. 2024 stand zum Beispiel eine „120 Quadratmeter große Dachterrasse mit Sonnenschutz“ auf der Wunschliste.

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5 Das Derby gegen den SC Staaken
Fußballfreunde sollten sich den 14. Dezember 2025 dick im Kalender eintragen und warme Klamotten rauslegen: Dann kommt es um 11.30 Uhr am Brunsbütteler Damm zum Derby gegen den SC Staaken. Der hat seinen Platz gar nicht weit entfernt auf der anderen Seite der Bahngleise in der Gartenstadt Staaken. Das Rückspiel ist am 8. März 2026 geplant.
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