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Ein Schaf.

© dpa/Peter Kneffel

Update

Bekannter Berliner Bauernhof öffnet wieder: „Es gibt eine tolle Perspektive für den Vierfelderhof“

Früher rannte die halbe Stadt zu „Bauer Bathe“, doch 2023 wurde der Hof in Berlin-Gatow geschlossen und die Tiere wurden verkauft. Nun kommt Bewegung in die Sache.

Stand:

Früher war’s ein beliebtes Berliner Ausflugsziel mit Bauernhof-Ambiente, Erdbeerernte und 200 Tieren: Doch 2023 war plötzlich Schluss auf dem „Vierfelderhof“ in Berlin-Gatow, der unter Bauer Bathe zu einer West-Berliner Berühmtheit geworden war.

Die alten Eigentümer, ein betagtes Ehepaar aus Hessen, wollten den Hof seit 2022 aufgeben und verkaufen. Die Millionenbeträge waren für die Bezirkskasse nicht zu stemmen, also zog sich der Verkauf hin. Jetzt erfuhr der Tagesspiegel von mehreren Seiten, dass es im Frühsommer 2025 Neuigkeiten geben wird.

Mitte Mai 2025 soll der Vertrag mit den neuen Betreibern unterzeichnet werden. Hinter dem neuen Konzept steht eine Familie aus Berlin-Gatow, die seit längerer Zeit auch mit dem Spandau-Newsletter des Tagesspiegels in Kontakt steht. Öffentlich auftreten möchte sie allerdings noch nicht. Eines aber steht fest: Einen Eröffnungstermin gibt es bislang noch nicht.

Familien müssen sich also noch etwas gedulden, bis alles reaktiviert ist.

Nur so viel will zumindest das Rathaus Spandau um Bürgermeister und Wirtschaftsstadtrat Frank Bewig, CDU, verraten: „Der Hof soll als biozertifizierter landwirtschaftlicher Betrieb, Familien- und Kinderbauernhof, Lern- und Veranstaltungsort und Hofcafé wiederbelebt werden.“

Der Bürgermeister selbst sprach neulich im Tagesspiegel-Newsletter für Spandau bereits von einem „tollen und spannenden Konzept für den Vierfelderhof“.

Gestorben im Frühjahr 2019: Bauer Bathe war eine Berühmtheit - weit über Gatow hinaus.

© privat

Ganz generell sagte Bürgermeister Bewig dem Spandau-Newsletter des Tagesspiegels: „Mir war immer wichtig, dass der Vierfelderhof für die Gatower und auch alle Spandauer als Naturerlebnisort erhalten bleibt. Bauer Bathe war schließlich mit seinem Hof weit über die Spandauer Stadtgrenzen bekannt. Deshalb habe ich frühzeitig mit verschiedenen Menschen überlegt, wie es weitergehen kann.“

Die Jockel-Stiftung, die den Hof 2009 übernommen hat, wollte sich auf eine Tagesspiegel-Anfrage bisher nicht öffentlich äußern.

Nachdem der Hof 2023 geschlossen wurde und Eltern ratlos vor den Toren des Bauernhofs standen, hatte die Jockel-Stiftung (mit Sitz in Hessen) dem Tagesspiegel-Newsletter für Spandau gesagt: „Wir suchen für den Hof eine Folgeeinrichtung, da die Vertreter der Stiftung altersbedingt mit 72 und 74 Jahren sich zur Ruhe setzen möchten. Der Hof soll im Sinne des Betreibers weitergeführt werden.“

Schweine im Vierfelderhof, hinten der Grunewaldturm an der Havel.

© Daniela Martens

Als Gründe wurde Personalmangel angeführt. „Der Koch, welcher zugleich Leiter des Hofcafés, des Hofladens und des Eventbereichs war, ist in Rente gegangen. Die Verwaltungsleitung befindet sich in der Elternzeit. Nachdem auch die Landwirtin weggezogen ist, fehlt es an Personal, um den Hof ordentlich zu betreiben. Wir waren letztendlich gezwungen, die Aushilfskräfte zu kündigen“, teilte die Jockel-Stiftung 2023 dem Spandau-Newsletter mit.

Wir sind kein Streichelzoo, kein Kinderbauernhof, sondern ein offener landwirtschaftlicher Betrieb.

Ein Landwirt auf dem Hof im Jahr 2011

Andere Kenner der Materie sprachen hingegen von fehlenden Anreizen für Personal auf dem Hof. Die Arbeitsbelastung für das wenige Personal sei deutlich zu hoch. Es fehle eine Zukunftsidee. Familien wiederum würden nur zum kostenlosen Streicheln der Tiere kommen und kein Geld im Laden oder Café ausgeben. Schon 2011 hatten Landwirte vor Ort betont, dass der Vierfelderhof kein „Streichelzoo und kein Kinderbauernhof“ sei.

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Ob der Bauernhof im Sinne der alten Stiftung weitergeführt wird? Im Gesellschaftervertrag von 2011 ist die Rede davon, dass der Bauernhof diesem Zweck dient: „Förderung der Erziehung, der Volks- und Berufsbildung, des Tierschutzes, des Natur- und Umweltschutzes sowie des traditionellen Brauchtums (bäuerlicher Heimatgedanke)“.

Vor der Tür: eine der idyllischsten Haltestellen Berlins (Linie 334).

© André Görke

Und weiter: „Die Gesellschaft verfolgt durch den Betrieb eines traditionellen landwirtschaftlichen Bauernhofs ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.“ Einiges davon hört sich so an, als passe es zu den neuen Betreibern in Gatow.

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