
© André Görke
Wohnungsbau in der alten Nervenklinik?: Stillstand am fernen Berliner Stadtrand
Eine weitere Großsiedlung, die abgeschieden hochgezogen wird? Oder doch etwas kleinteiliger? Die Baupläne an Berlins geschlossener Nervenklinik stocken.
Stand:
Bis 2006 döste die große Berliner Nervenklinik etwas versteckt im Wald von Berlin-Spandau, kurz vor den Thujahecken von Falkensee. Die flachen Häuser stehen seitdem leer. Seit Jahren ist der Neubau von 700 Wohnungen geplant („ein Nebeneinander von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern“), andere wollten sogar noch mehr – doch das wurde bisher verhindert.
Im Rathaus von Berlin-Spandau gibt es Bedenken gegen eine abgelegene Großsiedlung im Wald, die womöglich die soziale Lage im Falkenhagener Feld noch verschärft. Plädiert wurde für kleinteiligen Wohnraum für Familien. 2021 zog sich die städtische Wohnungsbaugesellschaft Degewo mit ihrem Großkonzept zurück. Zuvor hatte es auch klare Worte im Tagesspiegel vom damaligen Baustadtrat gegeben. Dessen Name: Frank Bewig, CDU, mittlerweile Spandaus Bürgermeister.
„Momentan ruht das Verfahren, kann jedoch wiederaufgenommen werden, sobald ein Vorhabenträger mit einem tragfähigen Konzept gefunden wird“, sagte jetzt Spandaus Baustadtrat Thorsten Schatz, CDU, auf eine schriftliche Anfrage von SPD-Fraktionschefin Ina Bittroff im Rathaus. Im Vorfeld so eines Baus müsse aber erst mal eine Lösung für die „derzeit nicht ausreichende Verkehrsanbindung“ gefunden werden, schreibt das Bezirksamt weiter.
Bilder aus der Nervenklinik

© André Görke

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Aktuell ist das Viertel nur über die schmale Griesingerstraße zu erreichen, die auch als Zufahrt für den Personalparkplatz des Krankenhauses dient. Schienenverkehr wurde vor vielen Jahrzehnten angekündigt, gibt es dort draußen aber bis heute nicht, nur den eh schon gut ausgelasteten BVG-Busverkehr.
Wie berichtet war am Standort Griesingerstraße seit Jahren auch der Bau eines Flüchtlingsgebäudes mit 500 Betten in Planung. Allerdings gibt es dazu seit langer Zeit Bedenken – nicht nur im Rathaus Spandau, sondern auch im Berliner Senat. Letzter Stand: Vor 2030 hätte das Gebäude nicht eröffnet werden sollen.
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