zum Hauptinhalt
Die Schlange vor der Tafelstation von Kubus in der Teupitzer Straße in Neukölln.

© Kubus

Rund 150 Menschen täglich: Suppenküche und Tafelstation in Neukölln gerät an ihre Grenzen

Der gemeinnütziger Träger Kubus versorgt dutzende Menschen, darunter viele Geflüchtete aus der Ukraine mit Kindern, mit Lebensmitteln. Doch es mangelt an Spenden. 

Der gemeinnützige Träger Kubus versorgt in Berlin-Neukölln nach eigenen Angaben derzeit jeden Werktag rund 150 Menschen, ein Großteil davon Geflüchtete aus der Ukraine, an einer eigenen Tafelstation und Suppenküche mit Lebensmitteln. 

Dabei gerät das Team an die eigenen Grenzen: Die Station sei über den Rand der eigenen Kapazitäten längst hinaus, schreibt Kubus-Geschäftsführer Siegfried Klaßen in einem Brief an die Neuköllner Politik, der dem Tagesspiegel vorliegt. Kubus organisiert eine Suppenküche in der Teupitzer Straße, an der Geflüchtete kostenlos und andere Bedürftige für 1,80 Euro ein warmes Mittagessen erhalten.

Dafür sammelt der Träger Lebensmittelspenden aus den umliegenden Supermärkten, der Bäckerei Märkisches Landbrot und der Berliner Tafel ein. Die Lebensmittel, die nicht für das Mittagessen benötigt werden, werden werktäglich ab 12 Uhr kostenlos an Bedürftige weitergegeben. „Teilweise stellen sich die Menschen schon um 9 Uhr an, weil sie Angst haben, sie bekommen nichts mehr“, schreibt Klaßen in dem Brief.

Die Küche gibt demnach täglich rund 100 Essen aus, darunter auch an viele Kinder. Parallel hätten allein im Juli rund 1000 Menschen die Kleiderkammer von Kubus besucht. Die Spenden würden den Bedarf schon lange nicht mehr decken: Bei der Tafel sei die Lebensmittelausgabe schon länger reduziert, auch die Kleiderkammer müsse nun teilweise beschränkt werden.

„Bei Hygieneartikeln leben wir schon lange von der Hand in den Mund. Windeln, Babycreme oder dergleichen haben wir so gut wie nie im Haus“, schreibt Klaßen. Dazu würden die steigenden Energiekosten kommen, die auch die sozialen Träger nicht unberührt lassen.

[Dieser Text stammt aus dem Neukölln-Newsletter vom Tagesspiegel. Den kompletten Newsletter gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

„Über kurz oder lang wird es weder das kostenlose Essen geben können, noch werden wir die 1,80 Euro für die armen Menschen aufrecht halten können“, sagt Kubus-Sprecher Gernot Zessin.

Wenn Sie die Suppenküche und Tafelstation unterstützen wollen, finden Sie hier die Liste der aktuellen Bedarfe. Spenden können werktäglich zwischen 8 und 16 Uhr bei Kubus in der Teupitzer Straße 39 abgegeben werden. Alle Infos zum Spendenkonto gibt es hier. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false