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Der Bahnhof in Köpenick

© Julia Schmitz

Umbau am Bahnhof Köpenick: Deutsche Bahn entfernt Fahrradbügel – ersatzlos

Wer in den nächsten fünf Jahren sein Fahrrad am Bahnhof Köpenick sicher abstellen möchte, muss kreativ werden: Bügel aus Stahl gibt es dort nur noch wenige.

Mit der Verkehrswende ist das so eine Sache. Immer mehr Berlinerinnen und Berliner nutzen statt dem Auto ihr Fahrrad, um die nächste S-Bahnstation zu erreichen und von dort aus weiter zu pendeln. Voraussetzung dafür ist, dass sie ihr Zweirad vor Ort sicher anschließen können – denn nicht abgeschlossene Fahrräder in Berlin kann man auch gleich verschenken.

Am Bahnhof Köpenick standen dafür am nördlichen Ausgang rund 30 Fahrradbügel zur Verfügung. Zumindest bis vor kurzem: Im Rahmen des umfangreichen Umbaus, der demnächst beginnt, demontierte die Deutsche Bahn AG Ende Januar nämlich alle dortigen Parkmöglichkeiten für Fahrräder. Sehr zur Überraschung etlicher Pendlerinnen und Pendler.

Sehr kleine Infoschilder

„Ich habe soeben meine Fahrradleiche von den Radbügeln nördlich des Bahnhofs abgeholt (Straße am Bahndamm), die wurden nämlich fix demontiert, um am Bahndamm Bäume zu fällen“, schreibt uns ein Leser. Die Bahn habe zwar Informationsschilder aufgehängt, auf denen sie über den „Rückbau“ der Gestelle informierte; die seien aber „derart winzig“ gewesen, dass man sie gar nicht gesehen hätte als „Normalfahrradabsteller“.

Die Deutsche Bahn zeigt sich ungerührt. „Die Fahrradbügel wurden gemäß Baugenehmigung vom Bauunternehmer entfernt. Im Planfeststellungsbeschluss wurde die Entfernung der Fahrradbügel genehmigt“, antwortet ein Sprecher der Bahn auf Tagesspiegel-Nachfrage. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung habe man über die Entfernung der Bügel informiert, Betroffene hätten sich dazu äußern können.

Kein Ersatz geplant

„Und wo sollen die Fahrräder nun abgestellt werden?“, fragt unser Leser sich. Am Bahnhof sei schon normalerweise kaum Platz dafür. „Nicht unser Problem“, antwortet die Bahn sinngemäß: Aus der Baugenehmigung ergebe sich für die DB keine Auflage für die Ausweisung von Ausweichstandplätzen für Fahrradbügel während der Bauzeit.

In den kommenden fünf Jahren stehen vorerst nur die Bügel südlich des Bahnhofs am Elcknerplatz zur Verfügung. Dort befindet sich auch das Fahrradparkhaus, das 50 Stellplätze im Trockenen umfasst und mit einem Aufzug über den Eingang der Aldi-Filiale erreichbar ist. Der Zugang ist aufgrund der Öffnungszeiten des Discounters allerdings nur zwischen 6 und 22 Uhr möglich.

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