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Neue Chefin in der Altstadt Berlin-Spandau: "Unsere Bibliothek ist so still durch Corona"
Sie ist die Neue: Hier spricht die Büchereichefin über die Altstadt, über Träume - und ganz konkrete Wünsche.
Stand:
Heute gibt es drei Top-Nachrichten aus den Bibliotheken von Berlin-Spandau. Erstens: Sie ist die Neue in der Altstadt, die Chefin der Bezirkszentralbibliothek. Ihr Name: Ina Wolter, 37. Corona trifft auch Spandaus Bibliotheken. Hier im Tagesspiegel-Newsletter für Spandau spricht Ina Wolter über die ungewohnte Stille, ihren Lieblingsort und ihre Top-3-Agenda – und verrät einen Traum.
Hallo Frau Wolter, Willkommen im neuen Job. Was macht Corona mit den Bibliotheken?
„Am meisten fehlen uns die vielen Gruppen: Kitas, Klassen, Schülerinnen und Schüker, die zum Lernen kommen, aber auch die Erwachsenen, die zur Tolino- oder Digitalen Sprechstunde kommen. Das Haus ist ungewohnt still, vielleicht so, wie viele es sich noch klischeehaft vorstellen.“
Ihre Kurzvita?
„Ich bin Spandauerin durch und durch: geboren im Waldkrankenhaus, aufgewachsen am Stresow, lange Jahre in der St. Nikolai Gemeinde ehrenamtlich tätig gewesen – unter anderem im Museumscafé. Den Bezirk habe ich eigentlich nur zum Studium und für den ersten Jobs täglich verlassen. Als 2013 eine Stelle als Bibliothekarin ausgeschrieben wurde, wusste ich: das muss klappen! Und das hat es dann auch.“
Ihre persönliche Top-3-Agenda für die Bibliothek?
„Ich hoffe ganz dringend auf die Sanierung und den Ausbau der Bezirkszentralbibliothek. Wir benötigen unbedingt mehr Platz für unsere Nutzerinnen und Nutzer, den wir durch den Ausbau des Daches erhalten. Und die Sanitäranlagen sind eine Katastrophe. Außerdem hoffe ich, dass unsere neuen Standorte in Hakenfelde und auch der Neubau an der Heerstraße in Staaken schnell realisiert werden und dann auch mit genügend Personal besetzt werden können. Für das Haus in der Altstadt wünsche ich mir noch mehr Aufenthaltsqualität und eine bessere Orientierung und Bestandspräsentation.“

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Und was ist Ihr heimlicher 4. Wunsch, wenn Sie mal wild rumspinnen?
„Die Überdachung des Innenhofes. Da könnte ich mir auch ein nettes Café vorstellen und viele tolle Veranstaltungsformate, die man dort abhalten könnte. Unser Kindertrödel 2019 war ein Riesenerfolg.“
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Zahlen, bitte!
„In der Bezirkszentralbibliothek haben wir ungefähr 190.000 Medien. Uns besuchen täglich knapp 1000 Menschen, an ganz starken Tagen sind es auch bis zu 1400. Mit dem Bibliotheksausweis hat man berlinweit zudem Zugriff auf über 7,4 Millionen Exemplare inkl. E-Medien, dazu Filmstreaming, internationale Zeitschriften und Online-Kurse – und das für nur 10 € im Jahr.“

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Haben Sie einen Lieblingsort in Spandau, außerhalb der Bücherei?
„Ich genieße es, die Mittagspause am Lindenufer verbringen zu können, das ist wie ein Kurzurlaub. Mit meiner Familie ist der Hahneberg zu jeder Jahreszeit ein willkommenes Ausflugsziel. Ich hoffe ja mal wieder auf Schnee, um dort zu rodeln.“
Und was sollte sich in Spandau verbessern?
„Ich wünsche mir, dass es in der Altstadt wieder mehr kleine individuelle Läden gibt, und nicht nur Banken und Optiker.“
Infos zu Sonderöffnungszeiten immer hier: Bücherei Spandau („ab 24. Dezember geschlossen“). Die digitale Bücherei finden Sie hier: voebb.de
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Bücherei-News, II: Der Bücherbus ist repariert. Gab zuletzt traurige Gesichter: Der stolze Bücherbus war in der Werkstatt. Wer das Ungetüm kennt (hier ein Foto), ahnt: Das ist nix für Hobby-Mechaniker („Wir brauchten eine neue Batterie. Das ist ein wenig komplizierter als bei einer normalen Autobatterie: lange Lieferzeiten, Gefahrenguttransport…“). Jetzt hat er wieder Strom.
Bücherei-News, III: 160.000 Euro für neue Bücher. Ach, guck an, wie passend: Kulturstadtrat Gerhard Hanke, CDU, gibt frisches Geld für neue Lektüre. „Es wird beabsichtigt, Bücher für insgesamt 156.200,- € (brutto) für die verschiedenen Standorte der Stadtbibliothek Spandau im Jahr 2021 zu beschaffen.“ Das geht aus einer Ausschreibung des Bezirks hervor, hier der Link. Geliefert wird ab Januar.
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© André Görke
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