
© IMAGO/Volker Hohlfeld
Wo Sumpfohreule und Rotmilan aufgepäppelt werden: Ist die Wildvogelstation im Wuhletal in Gefahr?
Seit Jahren arbeitet der Nabu in Berlin-Biesdorf auf engstem Raum, ein Neubau ist dringend nötig. Jetzt steht womöglich das gesamte Projekt auf der Kippe.
Stand:
Die Wildvogelstation des Naturschutzbund Deutschland (NABU) im ehemaligen Forsthaus Wuhlheide in Biesdorf existiert seit 1999. Wer Fragen zu verletzten Tauben, Krähen oder anderen Vögeln hat, kann sich telefonisch an die Station wenden; Akutfälle werden dort allerdings nicht angenommen.
Tausende von Wildvögeln haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit der Gründung versorgt, aufgepäppelt und wieder ausgewildert. Weil das Forsthaus baufällig ist, arbeiten sie seit 2018 in einem 60 Quadratmeter großen Container, 13 Volieren im Außenbereich gehören ebenfalls dazu. Rund 1300 Wildvögel wurden hier im Jahr 2023 betreut.
Neubau geplant
Doch der Platz reicht nicht mehr aus. Deshalb soll die Wildvogelstation ein neues Gebäude bekommen. Einen konkreten Zeitplan gibt es dafür nicht, auch die genauen Kosten kann das Bezirksamt nicht einschätzen, wie die Grünen-Abgeordneten June Tomiak und Stefan Ziller auf Nachfrage bei der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt erfuhren.
Womöglich ist nun sogar das gesamte Projekt in Gefahr: Bisher hatte die Senatsverwaltung die Miete für den Container übernommen. Dies sei bis Ende 2024 vertraglich gesichert, heißt es; auch für 2025 sei die Übernahme der Kosten in gleicher Höhe geplant. Vor dem Hintergrund der angespannten aktuellen Haushaltssituation können hier jedoch noch keine weitergehende Aussagen erfolgen. Wie es 2026 weitergeht, ist unklar.
Wildvogelstation braucht Perspektive
„Der Senat muss sich endlich um eine Perspektive für die NABU-Wildvogelstation kümmern“, schreiben die beiden Abgeordneten. Die aktuelle Unterbringung der NABU-Wildvogelstation in den angemieteten Containern sei nur eine temporäre Notlösung, um die Arbeitsfähigkeit der Station bis zur Realisierung eines Neubaus überhaupt sicherzustellen.
Angesichts des begrenzten Platzangebotes werde das Team täglich vor das Problem gestellt, die Vielzahl der anstehenden Aufgaben unter sehr beengten Verhältnissen bewältigen zu müssen.
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