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Brandenburger Tor in Orange erleuchtet: Berlin gedenkt von Hamas getöteter Familie Bibas
Sie wurden Opfer des Hamas-Terrors: Shiri Bibas und ihre kleinen Söhne Ariel und Kfir. Zu ihrem Gedenken leuchtet am Mittwoch das Brandenburger Tor orange, eine Soli-Initiative ließ Luftballons aufsteigen.
Stand:
Aus Solidarität mit den israelischen Geiseln der Hamas ist das Brandenburger Tor in Orange beleuchtet worden. Anlass war die Beisetzung der von den Hamas-Terroristen ermordeten Mitglieder der Familie Bibas in Israel, wie die Berliner Senatskanzlei mitteilte.
Von Sonnenuntergang bis Mitternacht wurde das Tor orange und mit den Schriftzügen „Never forget“ und „#BringThemHomeNow“ angestrahlt. Zudem stiegen orangefarbene Luftballons in den Berliner Himmel auf. Dazu hat die Initiative „Israelsolidarität“ auf X aufgerufen. Von 15.30 bis 17 Uhr wurde so am Brandenburger Tor der drei Opfer gedacht und gemeinsam „die Stimme gegen den Terror der Hamas“ erhoben.

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Einer Reporterin zufolge hatten sich an die 200 Menschen versammelt, um zu trauern. Die Polizei spricht von knapp 130 Teilnehmenden. Es wurde gemeinsam gesungen und gebetet und der Getöteten gedacht. Viele Menschen hatten Blumen und Kerzen mitgebracht. Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sprach. Unter anderem war Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) anwesend.

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Vor wenigen Tagen hat die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Rahmen eines Geiseldeals sechs Geiseln freigelassen – und vier Leichen übergeben. Unter ihnen die Kinder der Bibas Familie: Kfir und Ariel Bibas. Einen Tag später wurde auch die Leiche ihrer Mutter, Shiri Bibas, übergeben. Sie alle hatten auch die deutsche Staatsbürgerschaft.
Der damals vierjährige Ariel und der neun Monate alte Kfir wurden im Oktober 2023 gemeinsam mit ihren Eltern Shiri und Yarden nach dem Massaker der Hamas im israelischen Grenzgebiet entführt. Die Kinder sollen laut einer forensischen Untersuchung in Israel bereits im November von den Kidnappern erwürgt worden sein. Der Vater Yarden Bibas wurde getrennt von seiner Familie gefangen gehalten. Er wurde kürzlich freigelassen.

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Lange war das Schicksal der Familie ungewiss. Erst die Übergabe der Kinderleichen am vergangenen Donnerstag in einer Propagandashow-Inszenierung der Hamas in Chan Junis im Süden des Küstengebiets an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) brachte Klarheit. Das Zurschaustellen der Leichen durch die Hamas wurde international scharf kritisiert.
Zudem hatte die Hamas zuerst einen Sarg an das Rote Kreuz ausgehändigt, in dem sich die Leiche einer anderen, unbekannten Frau und nicht Shiris befand. Diese wissentliche oder versehentliche Vertauschung hatte in Israel große Empörung ausgelöst.
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Weltweite Aufmerksamkeit
Die Videoaufnahmen der verängstigen Mutter und ihrer beiden Söhne, die bei der Entführung am 7. Oktober 2023 entstanden, waren damals um die Welt gegangen. Sie wurden weltweit zu Symbolen für das beispiellose Massaker der Hamas.
Am Mittwoch sollen Shiri, Kfir und Ariel in Israel beigesetzt werden. Geplant sei laut israelischen Medien eine private Zeremonie nahe ihrem Heimatort Nir Oz.
In den vergangenen Tagen leuchteten bereits in mehreren Ländern Monumente und Gebäude in Gedenken an die Familie orange auf, beispielsweise in den USA, Argentinien und Brasilien. Das berichtete unter anderem die Times of Israel. Die Farbe Orange soll dabei in Andacht an die beiden Kinder ausgewählt worden sein, da beide rothaarig waren.
Der Tagesspiegel sprach mehrfach mit Angehörigen weiterer Geiseln. So auch mit Daniel Lifshitz, Freund der freigelassenen Arbel Yehoud und Enkel eines Verschleppten. Verärgert ist er vor allem über die internationale Gemeinschaft, die aus seiner Perspektive zu wenig Druck für einen Deal gemacht hätte. Dies sei mit Trump vorbei. Dem neuen US-Präsidenten ist er dankbar, da er ihm unter anderem die Rückkehr seiner Freundin zu verdanken hat. (Tsp)
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