Bundestagswahl in Berlin: Katalin Gennburg fordert für die Linke Mario Czaja heraus

Nach dem Verzicht von Petra Pau auf eine erneute Bundestagskandidatur in Marzahn-Hellersdorf setzt die Berliner Linke auf Vize-Parteichefin Katalin Gennburg.

Die Mitglieder des Bezirksvorstandes nominierten Gennburg einstimmig für die Wahl zum Deutschen Bundestag am 23. Februar. Es gilt als ausgemacht, dass Gennburg am 7. Dezember von den Mitgliedern des Bezirksverbands zur Direktkandidatin gewählt wird.

Gennburg gilt als eine der polarisierendsten Vertreterinnen der Linken und gewann ihren Abgeordnetenhaus-Wahlkreis in Treptow-Köpenick dreimal in Folge direkt. Im zuletzt eskalierten Streit innerhalb der Berliner Linken gilt Gennburg als eine der prominentesten Gegnerinnen von Ex-Granden wie Klaus Lederer und Elke Breitenbach.

„Aus der Platte für die Platte“

Gewohnt kämpferisch kommentierte die Stadtentwicklungsexpertin ihre Nominierung: „Als Kind des Ostens – „aus der Platte für die Platte“ – steht meine Kandidatur für eine politische Kampfansage: für bezahlbare Mieten in der Großsiedlung und gegen Grundsteuer-Abzocke in den Einfamilienhäusern in den Siedlungsgebieten“, erklärte Gennburg.

„Wir werden die Menschen in Marzahn-Hellersdorf nicht dem Filz von Czaja, Gräff & Co. überlassen“, attackierte sie sogleich ihren Kontrahenten Mario Czaja (CDU), der im Rennen um das Direktmandat die deutlich besseren Chancen besitzt.

In Friedrichshain-Kreuzberg tritt die Linke aller Voraussicht nach mit einem alten Bekannten an: Pascal Meiser, von 2017 bis 2024 Mitglied des Deutschen Bundestages, kandidiert erneut für das Direktmandat. In der Erklärung zur Kandidatur kündigte Meiser an, den im Bezirk dominierenden Grünen das Mandat streitig machen zu wollen. Parteiintern zum Direktkandidaten gekürt wird auch Meiser am 7. Dezember.