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Burger an der Baustelle. Als am Bikini-Haus noch gearbeitet wurde, stand nebenan der silberne Imbisswagen von „Burger de Ville“. Jetzt musste er weichen.

© promo

Berlin-Charlottenburg: Burger-Krieg am Zoo

Seit Ende März ist neben dem Bikini-Haus der Wagen von „Burger de Ville“ verschwunden, in dem es die vielleicht besten Hamburger der Stadt gab. Auch am Eröffnungstag von „Bikini Berlin“ suchten ihn viele vergeblich. Was ist passiert?

Mehr als ein Jahr lang stand der umgebaute silberne „Airstream“-Wohnwagen von „Burger de Ville“ vor dem Zoopalast und später am Hotel „25hours“ neben dem Bikini-Haus. Nicht nur Tagesspiegel-Gastrokritiker Bernd Matthies bescheinigte dem Team um Betreiber Jürgen Klümpen, mit Black-Angus-Biofleisch aus Brandenburg die besten Burger der Stadt zu braten. Doch zur Überraschung der Stammkunden ist das Hamburgermobil seit Ende März verschwunden. Auch am Eröffnungstag von „Bikini Berlin“ suchten es viele vergeblich. Was ist passiert?

Dass der Gehweg der Budapester Straße nur ein provisorischer Standort sein würde, war immer klar. Aber die Hotelbetreiber hatten Klümpen in Aussicht gestellt, er könne auf die neue Terrasse hinter dem Bikini-Haus umziehen, die durch eine Treppe mit dem „25hours“ verbunden ist. Nur die Baupolizei müsse noch zustimmen, hieß es Ende Januar, als das Hotel aufmachte. Die Terrasse gehört allerdings nicht zu dessen gemieteter Fläche, sondern untersteht direkt dem „Bikini“-Investor Bayerische Hausbau. Und der sah alles anders.

Nachfolger am Zoo-Palast. Das neue Hamburger-Restaurant „Jim Block“
Nachfolger am Zoo-Palast. Das neue Hamburger-Restaurant „Jim Block“

© Cay Dobberke

Das Problem ist nicht die Bauaufsicht, sondern der neue Hamburgerladen „Jim Block“, der an die Freitreppe zwischen Bikini-Haus und Zoo-Palast gezogen ist. „Jim Block“gehört zur Steakhauskette Block House, die eine Etage höher ebenfalls ein Restaurant samt Veranda mit Blick auf den Zoofensterturm eröffnet hat.

„Burger de Ville“-Chef Klümpen ahnte, dass der Standortverlust etwas mit der Ansiedlung des Mitbewerbers zu tun haben könnte. Und so ist es auch: „Jim Block hat eine Konkurrenzschutzklausel im Vertrag“, bestätigte eine Sprecherin der Bayerischen Hausbau jetzt auf Nachfrage.

Konkurrenz in der Nachbarschaft gibt es aber noch immer – und sogar innerhalb des Bikini-Projekts. Dazu gehört nämlich auch das noch unsanierte weiße Hochhaus am Hardenbergplatz 2, das unten die älteste Berliner McDonald’s-Filiale beherbergt.

Stammlokal. Die 1983 eröffnete McDonald's-Filiale im Hochhaus am Hardenbergplatz ist die älteste in Berlin.
Stammlokal. Die 1983 eröffnete McDonald's-Filiale im Hochhaus am Hardenbergplatz ist die älteste in Berlin.

© Cay Dobberke

Deren Eröffnung 1983 hatte eine „Citykommission“ des Senats mit dem Argument zu verhindern versucht, „Boulettenniederlassungen“ passten nicht in die Gegend um den Kurfürstendamm. Die Behörden konnten McDonald’s aber nicht stoppen – und später kam am Bahnhof Zoo auch noch Burger King mit seiner Filiale in der Passage an der Joachimstaler Straße hinzu.

Darüber hinaus gibt es schmackhafte „Hauptstadtburger“ in einer der Buden auf dem Breitscheidplatz. Auf Druck des Bezirks muss die Gedächtniskirche den kleinen Markt, wie berichtet, Anfang Mai schließen. Dafür kann „Hauptstadtburger“ laut einem Verkäufer ins Shoppingcenter „Mall of Berlin“ ziehen, das wahrscheinlich noch im April am Leipziger Platz öffnen soll.

Fast ein Happy End gibt es auch für Jürgen Klümpen: „Burger de Ville“ hat einen Ersatzstandort in Mitte gefunden, das Imbissmobil steht nun erst einmal in der Friedrichstraße neben dem Checkpoint Charlie am Freiluftlokal „Charlie’s Beach“. Ein Wunschstandort ist das für Klümpen allerdings nicht. Er hofft noch immer, einen neuen Platz in der City West zu finden.

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