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Club in Berlin-Friedrichshain fängt neu an: Die „Wilde Renate“ bleibt – schließt nach Silvester aber erst einmal
Die Tage des Clubs „Wilde Renate“ schienen gezählt – doch jetzt erklären die Betreiber, dass es weitergeht. Und nicht nur das: Alte und heftige Vorwürfe nehmen sie ebenso zurück wie die Nennung eines Namens.
Stand:
Die Betreiber der „Wilden Renate“ an der Stralauer Allee 70 sehen für ihren Club wieder eine Zukunft. In einem Statement entschuldigen sie sich für frühere Erklärungen, erläutern, wie es dazu kam – und kündigen einen Neustart an.
Im August 2024 hatten die Betreiber erklärt, dass ihr Club Ende dieses Jahres schließen müsse, weil der Mietvertrag für das Gelände nicht verlängert würde. Die damalige Presseerklärung allerdings sei „aus einer emotional sehr aufgeladenen Situation heraus“ entstanden. „Dabei wurde der Eigentümer namentlich genannt und mit Zuschreibungen versehen, die einseitig und nicht differenziert waren“, heißt es jetzt im Statement. „Wir nehmen diese Erklärung in der veröffentlichten Form daher zurück und entschuldigen uns bei dem Eigentümer des Grundstücks.“ Der Eigentümer sei in der Folge persönlich angefeindet worden. „Diese Angriffe stehen in keinerlei Zusammenhang mit unseren Zielen oder Haltungen“, so die Betreiber.
In den Monaten danach müssen die Gespräche sachlicher verlaufen sein: Der Mietvertrag wurde demnach verlängert. Eine neue Betreibergesellschaft sei gegründet und der Club strukturell neu ausgerichtet worden, schreiben die Betreiber.
Eigentümer betonte Wille zur langfristigen Zusammenarbeit
Die Einigung sei jedoch spät gekommen, und so wollen sich die Betreiber nach der Silvesterparty erst einmal sammeln. Deshalb bleibt die „Wilde Renate“ zunächst vorübergehend geschlossen. „Sobald es absehbar ist, wann wir wieder öffnen, werden wir dies öffentlich kommunizieren“, heißt es in der Erklärung.
Allerdings gab es bereits im Sommer 2024 Signale, dass der Vermieter des Clubs an einer Verlängerung des Mietvertrags durchaus interessiert war. In Nachweisen über die Kommunikation zwischen ihm und den Betreibern, die dem Tagesspiegel vorlagen, hatte der Eigentümer mehrfach betont, sich eine langfristige Vermietung und Zusammenarbeit mit der Renate zu wünschen.
In den vergangenen Monaten verkündeten immer wieder Berliner Clubs ihr Aus. So musste nach mehr als zehn Jahren in der ehemaligen Kindl-Brauerei im Rollbergkiez in Berlin-Neukölln das „Schwuz“ schließen. Der queere Club war nach eigener Aussage in finanzielle Schieflage geraten. Rettungsversuche scheiterten.
Zuletzt meldete sich der Club „Jonny Knüppel“ in Prenzlauer Berg mit der flehentlichen Bitte um Hilfe von Partygängern. Am 20. Dezember soll eine Solidaritätsparty unter dem Titel „Knüppel im Sack“ stattfinden.
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