Mietvertrag von altem Kiezkino gekündigt: Cosima-Filmtheater in Friedenau soll schließen

Dieses Kino ist eine Institution in Friedenau. Schon seit 1935 zeigt das Cosima-Filmtheater am heutigen Varziner Platz Filme. Es ist ein echtes Kiezkino. Seit den sechziger Jahren wird das Cosima von Lothar Bellmann geführt, der es von seiner Mutter übernahm.

Ende November vergangenen Jahres erhielt er von dem Vermieter des Hauses das Kündigungsschreiben. Bis zum 31. Mai soll er die Räume zurückgeben. "Ohne jede Begründung", sagt Bellmann.

Er habe sofort Widerspruch gegen die Kündigung eingelegt. Aber dies sei ohne Chancen. Rechtlich sei da nichts zu machen. Das Gewerbemietrecht mache eine solche Kündigung möglich, sagt der 81-Jährige.

Ein Vertreter der zuständigen Hausverwaltung möchte sich zu der Kündigung nicht äußern, da diese nur die Vertragspartner betreffe. Die Eigentümerin wolle aber den Kinostandort mit einem neuen Betreiber auf jeden Fall erhalten.

Bei Kinobesuchern aus dem Kiez stieß die Kündigung auf Unverständnis. Auch die Friedenauer Sozialdemokraten protestierten. Der dortige Bezirksverordnete und SPD-Wahlkreiskandidat für die Wahl zum Abgeordnetenhaus, Orkan Özdemir, startete eine Petition, die am Dienstag online ging.

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"Das Cosima-Filmtheater ist eine seit 1965, von Herrn Bellman geführte, bestehende Institution, die einen festen Bestandteil der Friedenauer Kiezkultur darstellt und kaum wegzudenken ist. Das Filmtheater ist kiezweit bekannt und hat eine große Unterstützerbasis in der Anwohnerschaft".

Weiter heißt es, man fordere die Eigentümerin auf, die Kündigung zurückzunehmen, und hoffe auf eine einvernehmliche Lösung mit dem bisherigen Betreiber. Die Petition hatten bis zu diesem Mittwochnachmittag bereits 250 Menschen unterzeichnet.