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Alte neue Intendantin des RBB: Dagmar Reim

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Update

Alte neue Intendantin: Dagmar Reim bleibt RBB-Chefin

Die bisherige Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg ist auch die künftige: Dagmar Reim ist vom RBB-Rundfunkrat für eine dritte Amtszeit wiedergewählt worden. Doch das Ergebnis fiel denkbar knapp aus.

Jeder Mensch hat große und kleine Ziele. Einige davon hat Dagmar Reim, die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), bereits erreicht. Nachdem sie im Jahr 2003 zum ersten Mal an die Senderspitze gewählt wurde, konnte sie sich nicht daran gewöhnen, dass die Bushaltestelle vor dem Haus des Rundfunks den Namen „Messehalle 19“ trug. Reim intervenierte bei der BVG und war erst zufrieden, als die Bushaltestelle den Namen „Haus des Rundfunks“ erhielt.

Solche Geschichten werden in diesen Tagen einige erzählt. An diesem Donnerstag kam der 29-köpfige Rundfunkrat des RBB zusammen, um den neuen Amtsträger für die Jahre 2013 bis 2018 zu wählen. Das Ergebnis war denkbar knapp. Dagmar Reim, die derzeitige und künftige Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) erhielt 21 Ja-Stimmen bei acht Nein-Stimmen– benötigt wurde eine Zweidrittel-Mehrheit. „Ich habe mir gewünscht, dass es kein nordkoreanisches Ergebnis geben wird. Von daher bin ich mit dem Ausgang der Wahl sehr zufrieden“, sagte Reim, nachdem sie die Wahl angeommen hat. Die dritte Amtszeit der gebürtigen Heidelbergerin beginnt am 1. Mai 2013 und endet Ende April 2018.

Auf eine Ausschreibung hatten sich sieben externe Bewerber gemeldet. In ihrer Empfehlung hat die Wahlkommission jedoch nur Dagmar Reim vorgeschlagen. Hans Helmut Prinzler, der Vorsitzende des RBB-Rundfunkrates und erklärte Reim-Befürworter sagte nach der Wahl: „Das ist ein guter Tag für den Rundfunk Berlin-Brandenburg. Ich freue mich, dass die Intendantin ihren erfolgreichen Weg fortsetzen kann.“

Als wichtige Marken für ihre dritte Amtszeit nannte Reim unter anderem die für den 13. August angekündigte Programmreform des RBB-Fernsehen, die einerseits mehr regionale Inhalte vorsieht, aber auch „noch Schrägeres aus Berlin und Brandenburg“, wie Reim sagte. Dabei sollen junge Fernsehmacher eine Chance zum Experiementien erhalten. Zum Blick auf die Zukunft gehöre aber auch die Umstellung des Beitragsmodells von der Geräteabgabe zur Haushaltsgebühr. „Der RBB hat gelernt, sich finanziell solide zu bewegen. Sparen gehört auch weiterhin zur DNA des Senders“, sagte Reim.

Mit den Strukturen der öffentlich-rechtlichen ARD kennt sich Reim bestens aus. Nach ihrem Studium der Geschichte, Germanistik und Publizistik begann sie ihre journalistische Laufbahn beim Bayerische Rundfunk. Von dort wechselte sie zuerst zum WDR, später zum NDR. Dort wurde sie Chefredakteurin des NDR-Hörfunks und Direktorin des NDR-Landesfunkhauses. Als Gründungsintendantin des RBB war Reim zudem die erste Frau an der Spitze eines ARD-Senders. Während andernorts für mehr weibliche Führungskräfte in der Medienbranche gekämpft wird, herrscht diese Form der Gleichberechtigung beim RBB schon länger. Claudia Nothelle ist RBB-Programmdirektorin, Anna Kyrieleis übernimmt am 1. Juli die Leitung der „Abendschau“, zum selben Zeitpunkt wird Karen Schmied bei Radio Fritz Programmchefin.

Zur Bilanz der bisherigen Arbeit von Dagmar Reim gehört der Erfolg der RBB-Wellen Antenne Brandenburg und Radio Eins. Im RBB-Fernsehen müssen hingegen „Abendschau“, „Brandenburg aktuell“ und „Zibb“ sicherstellen, dass die Quote stimmt. Immerhin ist der RBB nicht mehr das Schlusslicht unter den ARD-Dritten. Die rote Laterne trägt jetzt der SWR. Kurt Sagatz

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