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Besetzt. Die Aktivisten des Jugendzentrums Potse weigerten sich, im Dezember 2018 ihre Räume zu verlassen, nachdem der Mietvertrag ausgelaufen war.

© imago images/Joko

Vereinbarung mit dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg: Das Berliner Jugendzentrum Potse muss Besetzung noch nicht aufgeben

Eigentlich sollten die Aktivisten des autonomen Jugendzentrums die Räume am 19. Juli freigeben. Jetzt erhielten sie eine Fristverlängerung.

Am kommenden Montag, den 19. Juli, sollte eigentlich die Frist ablaufen, zu der die Aktivisten des autonomen Jugendzentrums Potse die von ihnen seit zweieinhalb Jahren besetzten Räume verlassen sollten. Jetzt haben sie eine Verlängerung bekommen.

Der Jugendstadtrat von Tempelhof-Schöneberg Oliver Schworck (SPD) teilte mit, dass er sich am Mittwoch mit dem Anwalt des Trägervereins „Potze“ darauf verständigt habe, dass erneut eine Sicherheitsleistung hinterlegt und die Frist damit um einen weiteren Monat verlängert werde.
Mitte Mai war die Räumung des Jugendzentrums in der Potsdamer Straße nur zwei Tage vor dem geplanten Termin am 19. Mai ausgesetzt worden. Die Potse-Aktivisten hinterlegten eine Sicherheitsleistung von 10 000 Euro und erhielten die Zusage, weitere zwei Monate in den Räumen bleiben zu können.

Das Bezirksamt wollte den Konflikt nicht eskalieren lassen und so den Weg für eine mögliche Lösung komplett verbauen, was nach einer polizeilichen Räumung wahrscheinlich der Fall gewesen wäre. Damals deutete sich an, dass die Potse in der Alten Zollgarage im ehemaligen Flughafen Tempelhof unterkommen könnte. Zunächst sah es nach einer vergleichsweise zügig umzusetzenden Lösung aus.

Aber ein schneller Umzug ist nicht in Sicht; noch nicht einmal die Frage ist endgültig geklärt, ob die Zollgarage wirklich geeignet ist. Es fehlt immer noch ein Lärmschutzgutachten. Schworck äußerte jetzt die Erwartung, dass es kurzfristig vergeben werden kann und erste Ergebnisse dann in einem Monat vorliegen werden.

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Laut Senatsverwaltung für Stadtentwicklung soll die Gutachtenvergabe noch in dieser Woche erfolgen. Es habe auch erste Absprachen für eine Nutzungsvereinbarung gegeben. Andere Mieter am Flughafen, die ihre Räume direkt bei der alten Zollgarage haben, befürchten, dass sie durch die Potse stark gestört und beeinträchtigt werden. Betroffen ist beispielsweise der Club Silver Wings. Das Jugendzentrum möchte in den Räumen auch laute Punkkonzerte veranstalten.

[350.000 Leute, 1 Newsletter: Die Autorin dieses Textes, Sigrid Kneist, schreibt den Tagesspiegel-Newsletter für Tempelhof-Schöneberg. Den gibt es hier: leute.tagesspiegel.de]

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