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Auch die Erotikmesse Venus verlieh Preise. Hier „Nacktschnecke“ Micaela Schaefer und Reality-RV-Star und Rapper Calvin Kleinen bei der Eröffnung.

© imago/eventfoto54/imago/eventfoto54

Der prominente Wochenrückblick: Der Preis ist heiß

In der vergangenen Woche wurden in Berlin diverse Prominente mit Auszeichnungen überschüttet. Mit dabei waren Tjark, Micaela Schäfer, Helene Fischer und Joe Biden.

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Eine alte Promiweisheit lautet: „Wenn man mal nicht weiter weiß, dann verleiht man einen Preis.“ Übersetzt für Normalsterbliche heißt das, wenn man gerade nichts zu tun hat, sich aber trotzdem fotografieren lassen will, dann besucht man eben eine Preisverleihung – oder so ähnlich.

In Berlin war das Phänomen dieser Tage ganz besonders ausgeprägt zu beobachten, eine Trophäen-Zeremonie jagte die nächste, und weil sonst nichts los war, trieb man sich eben dort herum. Ende der Woche auf den New Faces Awards Music zum Beispiel: Die „Bunte“ hatte dazu eingeladen. Wiedermal, um genau zu sein: im Verlaufe eines Jahres verteilt die Zeitschrift diese Auszeichnung nämlich in diversen Kategorien.

Der Prozess war sehr technisch und genau.

Micaela Schäfer über die Herstellung der Sex-Puppe, die aussieht wie sie

Die jungen Musiker und viele weitere nicht unbedingt neue Gesichter wurden dieses Mal in eine Nachtclub-ähnliche Galerie in der Potsdamer Straße gestopft. Die war sehr klein – und so lag sehr viel vom obligatorischen roten Teppich auf dem Gehweg vor dem Gebäude. Zum Ärger einiger Passanten, die sich in Lebensgefahr begaben, weil sie auf den Fahrradweg ausweichen mussten.

Promis für zu Hause

Als bester Newcomer wurde hier Tjark ausgezeichnet, er sei der „Stürmer und Dränger“ unter den jungen deutschen Sängern, hieß es in der Begründung. „Er traut sich wie kaum ein anderer, das Zarte und das Kraftvolle, seine Verletzlichkeit und seine Sehnsüchte regelrecht in die Welt zu rufen.“

Bei den New Faces Awards ist Musiker Tjark von der Zeitschrift „Bunte“ zum besten Newcomer gekürt worden.

© imago/Future Image/IMAGO/Frederic Kern

Eine weitere Auszeichnung mit dem Titel „Disruptive Mind“ ging an das Duo Lea x Linda. Der Preis würdigt den unkonventionellen Karriereweg junger Künstler. Die Freundinnen machen den Angaben zufolge bereits seit Kindheitstagen zusammen Musik. 

Zur selben Zeit, schräg gegenüber im Wintergarten Varieté, verlieh unter wesentlich schlüpfrigeren Umständen auch die Erotik-Messe Venus einige Trophäen und auch hier konnte man das ein oder andere neue Gesicht entdecken – man musste aber ganz genau hinsehen. Dazwischen tummelten sich außerdem altbekannte, Moderator Mola Adebisi zum Beispiel, oder Micaela Schäfer, selbsternannte „Nacktschnecke“ und CDU-Mitglied.

Letztere machte in der vergangenen Woche eigentlich anderweitig von sich reden, seitdem bekannt wurde, dass sie jetzt eine Sex-Puppe verkauft. Eine, die so aussieht wie sie. In einem Interview mit „t-online“ verriet Schäfer, dass die Figur auf einem 3D-Scan ihres Körpers basiere: „Der Prozess war sehr technisch und genau, sodass das Ergebnis fast 1:1 meiner Vorlage entspricht.“

Verdienstorden und Popmusik

Interessenten müssten aber schnell sein, das Spielzeug sei vorerst auf 100 Exemplare limitiert und billig ist der Spaß auch nicht: bis zu 4000 Euro müsste man zahlen.

Und damit zurück zu den kostenlosen Preisen. Ebenfalls in Berlin ausgezeichnet wurden in der vergangenen Woche unter anderen Herbert Grönemeyer und Helene Fischer auf der zweiten Ausgabe der sogenannten Polyton-Awards – eine Popmusik-Preisverleihung von Musikern für Musiker.

Außerdem hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem US-Präsidenten Joe Biden bei dessen Besuch in Berlin die „Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik“ verliehen – Deutschlands höchste Auszeichnung, die von den 14 US-Präsidenten, die seit Gründung der Bundesrepublik im Amt waren, zuvor nur George Bush senior erhielt.

Und was ist sonst noch passiert? Richtig, gar nichts, sonst hätte es die ganzen Verleihungen ja auch nicht gebraucht.

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