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Der prominente Wochenrückblick : Pamela Anderson und El Hotzo gemeinsam im Kino
Die Zeit der Political Correctness ist vorbei – wir sind zurück in den Achtzigern! Mit dabei: Schauspielerin Pamela Anderson, Satiriker El Hotzo und Krawall-Fürstin Gloria von Thurn und Taxis.
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Wenn Stars für Kinopremieren in der Stadt kommen, dann wird Ihren für gewöhnlich der rote Teppich vor dem Zoopalast, manchmal auch im Sony-Center ausgerollt. Im Falle von Pamela Anderson und Liam Neeson, die die Hauptrollen in einem Reboot der 80er-Jahre-Klamauk-Reihe „Die nackte Kantone“ spielen, war aber vieles anders. Zum einen war der Teppich knallpink, zum anderen lag er auf dem Uber-Platz herum, dem seelenlosen Ort vor der Mehrzweck-Arena am Ostbahnhof also.
Dafür konnten die Ehrengäste am vergangenen Donnerstagabend zunächst mit dem Schiff bis kurz vor das dortige Kino fahren - was bei dem aktuellen Traumwetter eine glänzende Idee war. Glück für Anderson, ihre Föhnfrisur und ihr tannengrünes Plisseekleid: Die grauen Wolken hielten dicht.
Weg vom Sexsymbol, hin zur Tierschutz-Aktivistin
Endlich auf dem Teppich angekommen, hieß es erstmal Autogramme schreiben. So weit, so gewöhnlich. Wobei man einen Sicherheitsmann lauthals sagen hörte, dass Neeson heute nur für Selfies zur Verfügung stünde. Anderson konnte das zum Glück kompensieren und bewies sogar die Größe, einige ihrer alten „Playboy“-Aufnahmen zu signieren, die ihr aufgekratzte Unterschriftenjäger entgegenstreckten.
Um treue Fans dürfte es sich dabei nicht gehandelt haben, die hätten nämlich gewusst, dass die Schauspielerin dieses Kapitel ihrer Kariere eigentlich für beendet erklärt hat. Seit Jahren arbeitet sie an einem Imagewandel: Weg vom Sexsymbol, hin zur Tierschutz-Aktivistin.
Nun ja, vielleicht macht sie derzeit im Sinne des Filminhalts eine Pause. Nähere Details dazu stehen bedauerlicherweise bis zum Kinostart am 30. Juli noch unter Embargo. Nur so viel: Viele der ebenfalls anwesenden C- bis D-Promis freuten sich über den politisch unkorrekten Humor. Schauspielerin Tina Ruland etwa sagte dem Moderator Steven Gätjen, sie fände die Filme „total geil!“.
Straflose Satire
Unter den Gästen, allerdings nicht auf dem Teppich, hatte sich auch Komiker Sebastian Hotz, besser bekannt als El Hotzo, gemischt. Er wirkte gelöst. Ob das damit zu tun hatte, dass er nur einen Tag zuvor einen Rechtsstreit gewonnen hatte, konnte leider nicht ermittelt werden.
Zur Erinnerung: Kurz nach dem Attentat auf Donald Trump, während des Präsidentschaftswahlkampf 2024, hatte der Internet-Spaßvogel auf X darüber gewitzelt. Die Pointe war makaber und bescherte ihm den Vorwurf, einen Mordversuch gebilligt und so den öffentlichen Frieden gestört zu haben. Davon sprach ihn das Amtsgericht Berlin-Tiergarten am Mittwoch frei. Bei seinem kontroversen Post hätte es sich um „straflose Satire“ gehandelt, so die Begründung der Richterin Andrea Wilms.
Bereits vor der Gerichtsverhandlung schien Hotz nicht allzu bedrückt, als eine Reporterin ihn fragte, wie es ihm gehe, antworte er: „Ich freue mich in erster Linie, dass ich mal aus meiner Wohnung rauskomme.“ Seit einem Jahr habe er ja „nicht mehr so viel zu tun“. Vielleicht eine Anspielung auf seinen Rauswurf beim RBB nach dem inzwischen legalen Tweet, vielleicht aber auch eine Anspielung darauf, dass er wegen eines anderen Umstands in gewissen Kreisen für gecancelt gilt.
Denn Hotz soll ein Schürzenjäger sein. Das zumindest impliziert ein von ihm abgesetztes Statement im Dezember 2024. Damals hatte er versucht, sich in einer Reihe von Tweets für sein frivoles Verhalten gegenüber Frauen zu entschuldigen. In der Vergangenheit soll Hotz die nämlich wiederholt belogen und betrogen haben. In besagtem Statement räumte er ein, Frauen emotional manipuliert und weitere Beziehungen geheim gehalten zu haben.
Partytrick: Kontroverse Gäste
Aber egal, die Zeiten der Political Correctness sind sowieso vorbei. Wir sind zurück in den 80ern und das ist, wir erinnern uns: „Total geil!“
Apropos zurück in den 80ern, auch die bayerische Krawall-Fürstin Gloria von Thurn und Taxis melde sich in der vergangenen Woche mal wieder zu Wort. Sie hatte die AfD-Politikerin Alice Weidel zu den Schlossfestspielen in Regensburg, dessen Schirmherrin sie ist, eingeladen. Die sollte dann zunächst aber doch nicht kommen, weil die aufgetretene Schlagersängerin Vicky Leandros das so wollte.
Thurn und Taxis wollte von der Begründung aber nichts wissen. Aus ihrer Sicht hätte die Sicherheit auf dem Gelände nicht garantiert werden können, woraufhin Weidel entschieden habe, weder die Show noch das Festspielrestaurant zu besuchen. Die Regensburger Behörden widersprachen dieser These. Außerdem, so implizieren es Bilder von der „Bild“, sei die Politikerin dann doch da gewesen, aber heimlich und vor Leandros versteckt.
Vor der Veranstaltung hatte Gloria von Thurn und Taxis dem Radiosender „Antenne Bayern“ übrigens noch erzählt, dass es „ideal für jede Party“ sei, auch jemanden einzuladen, der „ein bisschen kontrovers diskutiert“ werde. „Das macht eine Party erst richtig interessant.“ Oder eben: „Total geil!“
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