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Die Ringbahn ist ein wichtiges Verkehrsmittel in Berlin. Viele Pendler sind darauf angewiesen.

© dpa

Ausschreibung für Betrieb der Ringbahn: Deutsche Bahn hat noch immer kein Angebot eingereicht

Bis Ende März läuft die Ausschreibung für den Betrieb auf dem S-Bahn-Ring. Mehrere namenhafte Bewerber sind bereits abgesprungen. Übrig ist nur noch die Deutsche Bahn AG. Doch auch sie hat noch kein Angebot abgegeben.

Von Sabine Beikler

Noch bis Ende März läuft das Ausschreibungsverfahren für den Betrieb auf dem S-Bahn-Ring. Doch die Deutsche Bahn AG als letzte verbliebene Bewerberin hat noch kein Angebot abgegeben. „Wir gehen davon aus, dass bis Ende März Angebote vorliegen“, sagte Martin Pallgen, Sprecher der Stadtentwicklungsverwaltung. Die DB äußerte sich „wegen des laufenden Verfahrens“ nicht.

Im Oktober hatte sich, wie berichtet, der letzte Bewerber neben der DB, National Express aus Großbritannien, aus dem Wettbewerb zurückgezogen. Zuvor waren mehrere namhafte Bewerber abgesprungen: die RATP, die den Nahverkehr rings um Paris betreibt, MTR aus Hongkong sowie JR East aus Japan. Sprecher Pallgen sagte, „offizielle Absagen“ lägen jedoch noch nicht vor.

Trotzdem wird der Senat wohl nur mit der Deutschen Bahn den künftigen Betrieb aushandeln. Größtes Hindernis für die Bieter war die Vorgabe des Senats, dass der künftige Betreiber rund 200 Doppelwagen anschaffen muss bei Investitionskosten von rund 800 Millionen Euro. Zwar würde diese Summe durch den Verkehrsvertrag refinanziert werden, doch eine Bank zu finden, die dieses Risiko eingeht, ist schwer. Die DB dagegen hatte die meisten der zuletzt erworbenen 500 Doppelwagen der Baureihe 481 finanziert. Auch das reine Verfahren wurde mehrfach kritisiert: Ständig habe es bei den Vorgaben Änderungen gegeben, hieß es.

Der Senat hatte die Ausschreibung um mehrere Jahre verzögert. Weil der künftige Betreiber erst in diesem Jahr ermittelt und laut Pallgen im Herbst ein Vertrag unterzeichnet werden soll, können die nach Ablauf des alten Verkehrsvertrages Ende 2017 geforderten neuen Fahrzeuge nicht geliefert werden. Für Entwicklung, Bau und Erprobung der Wagen sind etwa fünf Jahre angesetzt. Deshalb gibt es einen Übergangsvertrag mit der S-Bahn, die bis Mitte 2023 weiter auf dem Ring fahren darf. Sollte es im unwahrscheinlichen Fall keinen Bieter geben, wird nachverhandelt. Die SPD liebäugelt dann auch mit einer Direktvergabe des Betriebs an die BVG. Doch BVG-Chefin Sigrid Nikutta will, wie berichtet, die S-Bahn nicht betreiben.

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