
© Albert Watson / Courtesy of CAMERA WORK Gallery
Die Macht im Porträt: Neue Ausstellung in Berlin zeigt vor US-Wahl Fotos von Präsidenten
Die Galerie Camera Work zeigt Fotos von US-Präsidenten aus den letzten 120 Jahren. Die Berliner haben manche von ihnen live erlebt.
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Die Geschichte zwischen Berlin und den US-Präsidenten reicht weit zurück. 1797 wurde der spätere Präsident John Quincy Adams als Botschafter nach Berlin entsandt. Der größte Höhepunkt kam erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als aus Feinden zunächst Beschützer und dann Freunde wurden.
Wer im Juni 1963 vor dem Rathaus Schöneberg dabei war, als John F. Kennedy seine ultimative Solidaritätsbekundung mit dem von der Sowjetzone eingekesselten West-Berlin abgab, konnte die Worte nie mehr vergessen: „Ich bin ein Berliner“.
Aus Anlass der 60. Präsidentenwahl in den USA präsentiert die Galerie Camera Work nun die Ausstellung „Portraits of Power. U.S. Presidents in Photography“. Gezeigt werden 40 Fotografien aus 120 Jahren US-Politik. Darunter sind Aufnahmen von Dwight D. Eisenhower und Theodore Roosevelt.
Private Aufnahmen, gut inszeniert
Aber auch manche Fotos von teils auch privat inszenierten Auftritten der Präsidenten, die Berlinern von anderen unvergesslichen Besuchen vertraut sind. Bill Clinton war 1994 der erste US-Präsident, der durchs Brandenburger Tor ging, von Westen nach Osten. So viel verlangte die Symbolik. In der Ausstellung ist er unter anderem in einer Nahaufnahme mit blitzenden Augen zu sehen.
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Barack Obama wird gezeigt, wie er einem kleinen Jungen im Oval Office erlaubt, seine Haare zu berühren. Andere Bilder zeigen ihn mit Angela Merkel auf Schloss Elmau oder vor der Christus-Statue in Rio de Janeiro.
In Berlin wurde er schon als Präsidentschaftskandidat bei seiner ersten Rede an der Siegessäule umjubelt. Und später wieder, als er als Präsident vor dem Brandenburger Tor sprechen durfte. Ganz anders wirken die Bilder von seinem Nachfolger Donald Trump mit Ehefrau Melania in betont verführerischer Pose oder Ex-Frau Marla mit Baby im Arm.
Eine Aufnahme von Martin Schoeller zeigt ihn neben einem Weißkopfseeadler mit strenger Miene im Wahlkampf 2015 an seinem Schreibtisch im Trump Tower. Auch Ronald Reagan ist zu sehen, locker lächelnd im offenen weißen Hemd vor einem Mikrofon. Seine große Rede vor dem Brandenburger Tor 1987 („Open This Gate!“) gewann erst nach und nach ihre wahre historische Bedeutung.
Den Kennedys ist in der oberen Etage ein eigener Raum gewidmet. Dort gibt es ein Foto von einem der ersten TV-Duelle 1960 zwischen John F. Kennedy und Richard Nixon. Eine andere Aufnahme lässt ahnen, wie viel Glamour Jackie Kennedy ins Weiße Haus brachte.
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