
© IMAGO/Zabulon Laurent/ABACA
„Die Zukunft ist queer“ : Honey Dijon, erste Schwarze trans Frau auf GQ-Cover
Pünktlich zum Berliner CSD am vergangenen Wochenende brachte das Männermagazin „GQ“ eine „Pride“ Ausgabe heraus. Das wurde im Berliner Edel-Steakhouse Grill Royal gefeiert.
Stand:
Für politischen Tiefsinn ist das Magazin „Gentleman’s Quarterly“, kurz „GQ“ nicht bekannt. Der distinguierte Leser informiert sich hier für gewöhnlich über Mode, Sport, Whiskey und schöne Autos. Das sind natürlich Klischees – und Klischees, die mag keiner, ganz besonders nicht, wenn in Berlin der hiesige „Pride Month“ Juli ausläuft.
Das dachten sich wohl auch die Redaktion des deutschen Ablegers und setzte die international erfolgreiche Techno-DJ Honey Dijon auf das Cover ihrer aktuellen Ausgabe. Dijon ist damit die „erste Schwarze trans Frau“, die für eine Coverstrecke fotografiert wurde, so heißt es in einer Pressemitteilung.
Die vielen Gesetze, die uns in unseren Rechten beschneiden, gibt es nur, weil gewisse Menschen wissen, wie viel Macht wir haben
Honey Dijon, DJ
In einem Interview mit dem Magazin sagte die DJ über diesen Umstand: „Ich denke, so hinterlässt man ein besonderes Vermächtnis: wenn man kommenden Generationen zeigt, dass Menschen, die sich früher in bestimmten Kontexten nicht wiederfanden, nun Anerkennung genießen.“

© © Sean and Seng/GQ Germany
Die Zukunft sei queer, führt Dijon in dem Interview weiter aus: „Die vielen Gesetze, die uns in unseren Rechten beschneiden, gibt es nur, weil gewisse Menschen wissen, wie viel Macht wir haben.“ Queere und trans Menschen dienten als Gegenbild zu allem, was dieses Konstrukt zusammenhält. Die bloße Existenz von queeren und trans Menschen fordere bestehende Systeme heraus. „Das ist es, warum sie uns fürchten“, fasst sie zusammen.
Pride Dinner im Steakhouse
Dijon, die im Chicago der 70er Jahre aufwuchs, startete ihre DJ-Kariere in den frühen 90ern. Heute lebt sie in Berlin und New York und verdient ihr Geld auch als Produzentin: Sie schrieb bereits Songs für Beyoncé oder war für die Runway Musik von großen Modemarken, etwa Louis Vuitton oder Dior, verantwortlich. Regelmäßig legt sie im Berliner Nachtclub Berghain auf.
Dass sie jetzt auch Covermodel eines Männermagazins ist, wurde am vergangenen Samstag bei einem sogenannten „Pride Dinner“ im Berliner Edel-Steakhouse Grill Royal gefeiert, das Dijon zusammen mit der „GQ“ hostete. Unter den zahlreichen Gästen der lokalen Modeszene befanden sich unter anderen der Berghain-Türsteher Sven Marquardt, der New Yorker-Sänger Casey Spooner oder die GmbH-Designer Benjamin Huseby und Serhat Işik.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: