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Dämmerung am Bahnhof Südkreuz, eine S-Bahn beleuchtet und verwischt, ein halb illuminierter Bürobau, im Hintergrund der Schöneberger Gasometer.

© IMAGO / A. Friedrichs

Ein Berliner Kiez entsteht: Aus „Südkreuz“ soll Südkreuz werden

Damit der Kiez ein Kiez wird: Am Südkreuz hat sich einiges getan - und es gibt viel zu tun. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Markus Hesselmann

Am 24. Oktober 1991 wurde es im Tagesspiegel erstmals erwähnt, damals – anders als West- und Ostkreuz – noch in Anführungsstrichen geschrieben und als „Gegend um den Sachsendamm“ anmoderiert: das Südkreuz. Der zuständige Senator hieß Volker Hassemer, er kündigte dort Bürobauten an.

Seitdem hat sich über Büroraum hinaus zum Glück noch einiges andere getan: der neue Bahnhof, Gewerbe, Grün, Wohnungen. Das neueste Projekt, ein queeres Mehrgenerationenhaus der Berliner Schwulenberatung, bringt sich als "Lebensort Vielfalt" und Kiezzentrum ins Gespräch, hier mehr dazu.

Aber es bleibt viel zu tun für mehr Lebensqualität und Kiezgefühl: Der Sachsendamm ist immer noch eine Autowüste, hier brauchen Fuß- und Radverkehr sowie die neue Mikromobilität der E-Roller endlich mehr Raum. Besonders dringend ist der Lückenschluss der Radverbindung Nord-Süd, die vor dem Bahnhof Südkreuz abbricht.

Auch der Anschluss weiter nach Süden bleibt ungeklärt, es fehlt immer noch die einvernehmliche Lösung für Fuß- und Radverkehr im Hans-Baluschek-Park zwischen den Bahnhöfen Südkreuz und Priesterweg.

Ebenso überfällig ist die Verlängerung der komfortablen, aber kurzen Radstrecke am Cheruskerpark, weiter durch die derzeit noch mit Kopfstein bepflasterte Torgauer Straße Richtung Dominicusstraße.

Und, keine Nebensache: Dem FC Internationale, der den Kiez mitprägt und den Verlust des Sportplatzes an der Ella-Barowsky-Straße durch berlintypische Endlos-Bauarbeiten beklagt, muss mehr Spielfläche zur Verfügung stehen. Gerade nach Zeiten lockdownbedingter Bewegungsarmut ist so ein Kiezverein besonders wichtig und gefragt.

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