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Trümmer liegen auf der Karl-Liebknecht-Straße vor dem Radisson Blue Hotel.

© dpa / Foto: Christoph Soeder/dpa

„Ein bisschen wie im Kriegsgebiet“: So erlebten Hotelgäste das Unglück am Berliner Sea Life

Sie wurden aus dem Schlaf gerissen und mussten das Hotel umgehend verlassen. Augenzeugen und Gäste berichten von ihrer Erfahrung am Unglücksort im Dom Aquaree.

Stand:

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Weeser hat das Platzen des Berliner Großaquariums als Hotelgast erlebt. Sie sei im Tiefschlaf geweckt worden und habe zunächst an etwas wie ein Erdbeben gedacht, sagte Weeser am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Es habe aber nur einen kurzen Knall und ein „kurzes Beben des Gebäudes“ gegeben. Darum sei sie zunächst wieder eingeschlafen.

Aus den Medien habe sie dann erfahren, was im Hotel passiert sei. Polizei und Feuerwehr hätten dann später die Gäste informiert. Im Hotel sehe es „ein bisschen wie im Kriegsgebiet“ aus, beschrieb Weeser. „Es ist ein Bild der Verwüstung mit vielen toten Fischen und Scherben.“ Sie habe viele tote Fische gesehen. „Die, die vielleicht noch gerettet hätten werden können, waren erfroren.“

Weitere Gäste des Hotels in Berlin-Mitte berichten übereinstimmend von einem explosionsähnlichen Knall. Dieser sei zwischen 5.30 und 5.45 Uhr erfolgt. „Wir haben uns richtig erschrocken“, sagte eine junge Frau, die erst am Donnerstagabend angereist war, der Deutschen Presse-Agentur. Es habe zunächst keine Informationen vom Hotel gegeben, schilderten mehrere Gäste übereinstimmend. Die Rezeption sei über das Festnetz nicht erreichbar gewesen. „Nach 8.00 Uhr kam dann die Info, dass wir raus müssen“, sagte die junge Frau.

Ein älteres Ehepaar war erst kurz zuvor ins Hotel eingechekt. „Das ganze Bett hat gewackelt“, berichtet die Frau. „Ich habe gedacht, das ist ein Erdbeben“.

„Man hat gesehen, dass das ganze Ding auseinandergebrochen ist“, sagte ein junger Hotelgast. Ein Mann schilderte, er habe das Hotel um 6.00 Uhr zum Rauchen verlassen. „Ich hatte da schon gesehen, dass das schöne Aquarium weg war“, berichtete er. Vor dem Hotel sei Polizei gewesen. Er habe nicht mehr zurück ins Haus gedurft, in dem seine Frau noch gewesen sei. Es habe aber keinen Alarm gegeben. Am Donnerstagabend habe er noch beobachtet, wie zwei Taucher das Aquarium geputzt hätten. „Das war super interessant. Da habe ich noch Fotos gemacht.“

Die Gäste berichteten von großer Verwüstung in dem Hotel. Karin Wicki und Sandra Hoffmann aus der Schweiz schilderten: „Es ist alles zerstört im Innenraum. Da liegen tote Fische. Die ganzen Möbel sind zerstört. Die Scheiben sind zerstört. Überall Scherben.“ Sie seien erst kurz vor 9.00 Uhr informiert worden, dass sie das Hotel verlassen müssten. (Tsp, dpa)

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