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Berlin: Ein Orden für die frühere Schlossherrin Regina Stephan erhält

russische Auszeichnung

Ein erster Anruf aus Russland erreichte sie im Februar, nun wurde es offiziell bekannt: Regina Stephan, die ehemalige, langjährige Leiterin des Schloss Britz in Neukölln, erhält die renommierte Puschkin-Medaille. Für ihr kulturelles Engagement und für ihren „Beitrag zur Festigung der Freundschaft und der Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland“ wird ihr die Auszeichnung des russischen PräsidentenVladimir Putin heute im Russischen Haus für Wissenschaft und Kultur verliehen.

1989 übernahm sie die Leitung des kurz zuvor wiedereröffneten Schloss Britz. Mehr als 50 Ausstellungen und Kulturveranstaltungen plante und organisierte sie seither, dutzende mit den russischen Partnern von der einstigen Zarenresidenz Zarskoje Selo. So holte sie eine Ausstellung über das Bernsteinzimmer nach Berlin, das im Zarenschloss nahe Petersburg rekonstruiert wurde. Die Leitung des Britzer Schlosses sei ein „Traumjob“ gewesen, sagt Regina Stephan.

In Neukölln wird sie mit dem Schloss identifiziert. Über ihre kürzliche Versetzung ins Jobcenter Neukölln sind ihre Unterstützer und Mitglieder des „Vereins der Freunde und Förderer des Schloss Britz“ erstaunt. Nach einer Krankheit zu Beginn des Jahres sei Regina Stephan nicht ins Schloss Britz zurückgekehrt. Dessen Leitung übernahm Sonja Kramer. Von einer „Strafversetzung ins Jobcenter“ aufgrund von Differenzen mit Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) spricht Falko Liecke, Fraktionschef der CDU Neukölln. In Personalratskreisen wird dies bestätigt. Der Streit stehe im Zusammenhang mit den Bezirksplänen, Schloss Britz zu einem größeren Veranstaltungszentrum zu entwickeln. Buschkowsky widerspricht: Regina Stephan sei aus Krankheitsgründen außer Dienst, von Differenzen wisse er nichts.

Regina Stephan selbst trauert ihrem alten Job nach. Gerne hätte die 63-Jährige das letzte Arbeitsjahr bis zur ihrer Pensionierung noch im Schloss verbracht. Umso mehr freut sie sich jedoch nun über die Medaille. Ihr Interesse an russischer Kultur, Literatur und Musik begann mit einer Studentenreise nach St. Petersburg Ende der 60er Jahre. Mit der Auszeichnung aus Russland, so Stephan, „schließt sich nun der Kreis“. tja

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