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Eine geparkte S-Bahn am Mittwochmorgen am Bahnhof Ostkreuz. Erst in der Mittagszeit wird sich auch der Berliner Nahverkehr wieder normalisieren.

© Paul Zinken / dpa

Update

Lokführerstreik in Berlin und Brandenburg: Eine Bahnlinie fährt immer noch nicht

Der Lokführer-Streik bei der Bahn ist zu Ende. Der S-Bahn-Verkehr läuft wieder weitgehend. Allerdings entfällt noch immer die Linie S45 - und die S75 verkehrt nur im 20-Minuten-Takt.

Am Ende hat es dann doch fast vier Stunden gedauert, bis die Behinderungen durch den Lokführerstreiks bei der S-Bahn behoben waren. Kurz vor 10 Uhr rollten auf fast allen Linien wieder Züge, allerdings nicht im gewohnten Takt. Eine Ausnahme waren die S 45 und S 85, die auch bis 22 Uhr noch nicht wieder im Betrieb waren. Danach rollte auch die S85 wieder an, nur bei der S45 ging bis Redaktionsschluss noch nichts. Obendrein gab es am Mittwoch um die Mittagszeit herum eine Stellwerksstörung, wegen der Züge zwischen Ostbahnhof und Lichtenberg ausfielen.

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Um 6 Uhr hatte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Aktion beendet. Bahnsprecher Burkhard Ahlert hoffte am Morgen, dass sich der S-Bahnverkehr bis zum Mittag normalisiert haben werde.

Wie am Bahnhof Wollankstraße erzählten die Anzeigetafeln auf den Stationen vom Streik: "Zug fällt aus", "Zug fällt aus", "Zug fällt aus", "S1 Wannsee - 18 Minuten", war hier an der Grenze zwischen Pankow und Wedding zu lesen. Der sonst um kurz nach sieben noch verschlafene Bahnsteig war bereits voll, und es strömten immer mehr Menschen die Treppe hoch. Am Bahnhof Wedding das gleiche Bild: Die nächste Ringbahn sollte erst in 38 Minuten kommen, auf dem Bahnsteig ratlose Gesichter.

S-Bahnring betroffen

Vor allem Fahrgäste auf dem S-Bahnring hatten am Morgen mit Behinderungen zu kämpfen. Es dauerte einige Zeit, bis die ersten Züge rollten. Auf den Linien S25, S3, S75 und S8 verkehrten am frühen Morgen nur einzelne Züge. Relativ schnell in Gang kam der Betrieb auf den Linien S1, S2, S46, S5, S7 und S9, zumindest innerhalb der Stadt. Anfangs hatte es noch Schienenersatzverkehr zwischen Hennigsdorf und Tegel gegeben, sowie zwischen Südende und Teltow Stadt, Hohen Neuendorf und Blankenburg, Strausberg Nord und Strausberg. Fahrgäste berichteten, dass noch um 7.30 zahlreiche S-Bahnzüge auf den Abstellgleisen standen, so auf den Stationen Westkreuz und Olympiastadion.

Mehr Fahrgäste bei der BVG

Die Bahn empfahl, auf U-Bahn, Bus und Tram umzusteigen, falls möglich. Weil viele Fahrgäste vergeblich auf ihre S-Bahn warteten, hatte die BVG mehr zu tun. Vor allem U- und Straßenbahnen waren voller besetzt als an anderen Tagen, doch BVG-Sprecherin Sabrina Reetz sagte dem Tagesspiegel: "Wir haben niemanden stehenlassen." Es habe keine dramatischen Szenen gegeben. Die BVG reagierte auf den Andrang, indem sie die Züge der U5, U6 und U8 verlängerte, ebenso wie einige Straßenbahnzüge.

Berlin habe ein Nahverkehrsnetz, das Alternativen biete, sagte Reetz. "Viele Berufstätige können ja auch etwas steuern, wann sie zur Arbeit fahren" - so sei zwischen sechs und acht Uhr, also eigentlich erst nach dem Streik, der Andrang auch auf das BVG-Netz größer gewesen als vorher.

Besonders voll waren die Straßenbahnen aus den Randgebieten - denn beim Regionalverkehr fielen am Mittwochmorgen zwischen 85 und 95 Prozent aus der Züge aus. Die Bahn erwartete erst am Mittwochnachmittag eine Normalisierung im Betriebsablauf.

Auf ihrer Interseite kündigte die Bahn an, sich kulant zu zeigen. Fahrgäste, die aufgrund von streikbedingten Zugausfällen, Verspätungen oder verpassten Anschlüssen ihre Reise nicht wie geplant durchführen könnten, erhielten für ihre Fahrkarte und Reservierung im DB Reisezentrum oder in den DB-Agenturen eine kostenlose Erstattung, hieß es dort.

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