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Rund um den Weißen See wurde die Stimmung in den vergangenen Wochen hitzig.

© Jörg Carstensen/dpa

Eingeschränkter Badespaß wegen Corona: Sommerbad Pankow öffnet, Strandbad Weißensee bleibt zu

Während im Sommerbad ab heute geplanscht werden kann, bleibt das Strandbad Weißensee geschlossen. Der Betreiber fürchtet wegen der Corona-Regeln riesige Verluste.

Von Christian Hönicke

Die Freibäder in Berlin dürfen wieder öffnen. Seit dem heutigen Dienstag steht auch das beliebte Sommerbad Pankow "täglich von 8.00 bis 10.00, sowie 11.00 bis 15.00 und 16.00 bis 20.00 Uhr zur Verfügung", teilen die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) mit. 

Allerdings ist der Betrieb wegen der Pandemie stark eingeschränkt: So darf man nur mit einem vorher gebuchten Online-Ticket zeitlich begrenzt ins Bad. Und es gelten weitere strenge Regeln: Duschen und Umkleiden etwa dürfen nicht genutzt werden.

Das Strandbad Weißensee bleibt dagegen geschlossen. "Eine Öffnung kann derzeit unter den bestehenden Auflagen nicht realisiert werden", sagt Pächter und Betreiber Alexander Schüller. Der zeitlich begrenzte Zugang und die Abstandsregeln (fünf Meter am Strand zwischen Gästen) seien für ihn unwirtschaftlich. Zudem sei der Barbetrieb verboten, auch Veranstaltungen wie Hochzeiten dürften im Strandbad nicht mehr stattfinden. "Das sind riesengroße Umsatzeinbußen", so Schüller.

Eigentlich gibt es eine Öffnungspflicht für Freibäder auf Pachtbasis von privaten Betreibern. Doch diese Pflicht hat der Senat wegen der Corona-Krise inzwischen ausgesetzt. "Das hilft zumindest erstmal, um die Kosten etwas einzudämmen", so Schüller. "Wir würden andernfalls jeden Öffnungstag einen Verlust von 1000 Euro machen." Für die landeseigenen Bäder sei es einfacher, "da die finanziellen Verluste das Land trägt. Die Pachtbäder bekommen keinen Ausgleich und müssen die Defizite selbst tragen - unter diesem Gesichtspunkt ist eine Öffnung aktuell nicht machbar."

[Dieser Artikel stammt aus dem kommenden Leute-Newsletter für Pankow, den unser Autor Christian Hönicke jede Woche schreibt. Unsere Bezirksnewsletter können Sie hier kostenlos und kompakt bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Schüller befürchtet allerdings, dass nun das Wildbaden am Weißensee zunehmen wird. Eigentlich ist dies nicht erlaubt, dennoch finden sich an fast allen Ecken des Sees an heißen Tagen Menschenmassen zum Baden ein.  Das Wildbaden verursache "nicht nur Vegetationsschäden und stört die Tiere, sondern führt auch zu Unfällen insbesondere durch Glasscherben-Verletzungen", so Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn (B'90/Grüne), der für das Grünflächenamt zuständig ist. Allerdings könne es "nicht völlig unterbunden werden". Ordnungsstadtrat Daniel Krüger (für AfD) erklärt, "eine immerwährende Präsenz des Außendienstes des Ordnungsamtes am Weißen See kann bekanntermaßen nicht sichergestellt werden".

Immerhin sei ab Mitte Juni der Einsatz von Parkläufern am See geplant, so Kuhn. Diese sollen jedoch "nur stundenweise unterwegs sein" und "auf Verstöße mit Ermahnungen reagieren".

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