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Osterglocken in Berlin

© IMAGO/Christian Spicker

Eisige Nächte in Berlin: Unterkühlter Frühling noch bis Ostern

Der große Regen ist erst mal vorbei, aber dafür wird es kalt. Der März war in Berlin so nass wie seit Jahrzehnten nicht.

Die ersten drei Monate dieses Jahres waren allesamt nasser und wärmer als üblich. Nun wird es trocken, freundlicher – und ziemlich frisch. Die erste Osterferienwoche in Berlin und Brandenburg beginnt mit Höchsttemperaturen um fünf, sechs Grad. Die fühlen sich vor allem am Montag bei frischem Wind recht ungemütlich an. Zeitweise dürfte zwar die Sonne rauskommen, die jetzt so hoch steht wie Mitte September und an geschützten Ecken entsprechend wärmen kann. Aber wenn die Wolkendecke nachts aufreißt, rauschen die Temperaturen in den Frostbereich.

Tiefsttemperaturen bis minus drei Grad sind für die nächsten Nächte absehbar. Direkt am Boden kann es noch kälter werden. Das dürfte manchen schon aufgeblühten Obstbäumen wie Pfirsich und Mirabelle schaden und kann auch voreilig herausgestellten Balkonpflanzen gefährlich werden. Dramatische Schäden sind aber nicht zu befürchten, denn die meisten Obstgehölze blühen noch nicht, und Nachtfrost in der ersten Aprilhälfte war früher normal.

Die Kälte resultiert aus einem Hoch über der Nordsee, das durch seine Rotation im Uhrzeigersinn die Luft etwa von Finnland her nach Norddeutschland bringt. Im Laufe der Woche soll der kräftige Wind etwas abflauen und für Ostern kündigen die Wettermodelle auch wieder Tagestemperaturen über zehn Grad an. Allerdings kann es dann auch wieder durchwachsener werden, mit etwas Regen ab Gründonnerstag oder Karfreitag. Ein frühsommerlicher April wie in den vergangenen Jahren zeichnet sich nicht ab.

Während im März 2022 in Berlin überhaupt kein nennenswerter Regen fiel, war der März in diesem Jahr der nasseste seit 23 Jahren: Knapp 73 Liter pro Quadratmeter bedeuten ein zu 80 Prozent übererfülltes Soll – und eine gute Basis für die Natur im Frühling. Insgesamt hat es seit Jahresbeginn an der Messstation Berlin-Dahlem rund 180 Liter pro Quadratmeter geregnet und geschneit. Das ist bereits reichlich halb so viel wie im gesamten vergangenen Jahr, das mit 356 Litern das trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen 1908 war.

Langjährig normal sind knapp 600 Liter pro Quadratmeter. Die Jahre seit 2018 lagen teils weit unter diesem Mittelwert; der Wassermangel in Gewässern und tiefen Bodenschichten ist noch längst nicht ausgeglichen.

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