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Der Tiergartentunnel in Berlin.

© dpa/Britta Pedersen

Update

Er blieb schon Montag zu – wegen „kurzfristiger Krankmeldungen“: Berliner Tiergartentunnel nach stundenlanger Sperrung wieder frei

Am Montag war der Tiergartentunnel von 6 bis 14 Uhr gesperrt, der Grund: „kurzfristige Krankmeldungen“. Am Dienstag wiederholte sich das – aus dem gleichen Grund.

Stand:

Auch am Dienstag war der Berliner Tiergartentunnel den halben Tag gesperrt – laut Verkehrsinformationszentrale (VIZ) von 6 Uhr früh bis 14.10 Uhr. Bereits am Montag war der Tunnel in dieser Zeit geschlossen. Grund waren an diesem Tag „kurzfristige Krankmeldungen“, was zu einem Ausfall in der Sicherheitsüberwachung führte, so die Verkehrsverwaltung. Auch am Mittwoch vergangener Woche war der Tunnel wegen Personalmangels stundenlang geschlossen.

Für den Mittwoch hofft die Verwaltung: „Wir versuchen derzeit intensiv, für den Fall weiter andauernder Erkrankung, eine Lösung zu erarbeiten, um eine erneute Schließung abzuwenden“, sagte ein Sprecher der Verkehrsverwaltung auf Anfrage. Ob es mehr als die drei Tage mit Sperrungen gab, konnte der Sprecher nicht sagen, dazu gebe es keine Statistik.

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Am Montag hatte die Verkehrsverwaltung mitgeteilt, dass normalerweise sechs Angestellte die Videoüberwachung des Tunnels absichern. Wie viele Mitarbeiter sich krankgemeldet hatten, blieb offen.

Berliner Buslinien M41 und M85 eingestellt

Wegen der Sperrung des Tunnels staute es sich laut VIZ vor allem auf der Heidestraße in Moabit, genannt wurde eine Fahrzeitverlängerung von 15 Minuten. Die BVG stellte die Buslinien M41 und M85 zwischen Hauptbahnhof und Potsdamer Platz ein, „aufgrund eines Schadensereignisses“, wie es auf der Internetseite des Unternehmens hieß. Als Uhrzeit vermerkte die BVG intern 6.11 Uhr.

In den vergangenen Wochen und Monaten war der Tunnel unter dem Regierungsviertel mehrfach längere Zeit gesperrt gewesen. In der vergangenen Woche war der Tunnel tagelang in Richtung Norden dicht, weil sich ein Lastwagen an der Abfahrt zu einem Parkhaus verkeilt hatte. Der Fahrer war betrunken gewesen. Durch den Tunnel verläuft die Bundesstraße 96.

Von November 2024 bis Ende Juli 2025 durften Richtung Süden keine Lastwagen und Busse über 3,5 Tonnen durch den Tunnel fahren, weil es Probleme mit der Lüftungsanlage gab. In den ersten Wochen war die Röhre Richtung Kreuzberg ganz dicht, weil die Verkehrsverwaltung keine Verkehrsschilder beschaffen konnte, die auf das Fahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen hinweisen sollten.

Der Tunnel war nach zehnjähriger Bauzeit im März 2006 eröffnet worden, nach längerer Verzögerung wegen technischer Schwierigkeiten.

Gesteuert wurde die Technik lange aus der Tunnelleitzentrale Berlin (TLZB). Diese wurde 1979 in Tegel gebaut und 2005 modernisiert. Von dort wurden die 12 Tunnel im Berliner Autobahnnetz überwacht.

Doch seit 2021 ist alles anders: Berlin steuert nur noch den Tiergartentunnel (Bundesstraße), der Bund die Autobahntunnel. Hintergrund war die Bildung der Autobahn GmbH des Bundes Anfang 2021. Berlin verlegte die Überwachung in die Verkehrsregelungszentrale im ehemaligen Flughafen Tempelhof. Und dort sind nun die Mitarbeiter plötzlich krank.

Die Tunnelleitzentrale der Autobahn unterstütze zwar das Land Berlin bei der Überwachung, „kann jedoch als Rückfallebene nicht in jedem Fall zur Verfügung stehen“, hieß es in der Verwaltung. Das ist der Grund, wieso die anderen Tunnel nicht betroffen sind. Ab einer Länge von 400 Meter ist die Überwachung der Tunnelnutzung durch eine ständig besetzte Leitstelle erforderlich, hieß es in der Verwaltung.

Der Tunnel unter dem Tiergarten ist mit 2400 Metern der mit Abstand längste in Berlin. 118 der 218 Tunnelkameras sind dort installiert, also mehr als die Hälfte. Bei der Eröffnung hieß es, dass diese „intelligent“ seien und sich steuern und zoomen lassen.

Zuletzt waren 2008 die beiden Tunnel Altglienicke und Rudower Höhe im Zuge der A113 Richtung Flughafen BER in die Leitstelle am ehemaligen Flughafen Tegel aufgeschaltet worden.

Mitte August hatte die Autobahn GmbH die Computertechnik ihrer Leitstelle ausgetauscht. Drei Stunden wurden deshalb fünf Tunnel für drei Stunden in der Nacht gesperrt, der Tiergartentunnel war nicht darunter.

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