
© dpa/Soeren Stache
Er schlug den Pöbler und Angreifer bewusstlos: Opfer von rassistischem Angriff in Berlin festgenommen
Beleidigt und attackiert: Nachdem sich ein 29-Jähriger gegen den rassistischen Angriff eines Älteren wehrte, nahmen Polizisten ihn mit auf die Wache. Er soll „neben der Spur“ gewirkt haben.
Stand:
In Neu-Hohenschönhausen hat ein 47-jähriger Mann gestern Nachmittag einen Fahrgast in einem BVG-Bus rassistisch beleidigt und angegriffen. Laut Zeugenaussagen kam es gegen 17.30 Uhr zu dem Vorfall. Zunächst beleidigte der 47-Jährige den 39-jährigen Fahrgast. An der Haltestelle Vincent-van-Gogh-Straße eskalierte die Situation. Der ältere Mann schubste den Jüngeren und versuchte, ihn mit einer Bierflasche zu schlagen. Der 39-Jährige konnte ausweichen und sich mit einem Faustschlag wehren. Der Angreifer stürzte und schlug mit dem Kopf auf dem Gehweg auf.
Rettungskräfte brachten den kurzzeitig bewusstlosen Mann mit einer Platzwunde am Hinterkopf, einem ausgeschlagenen Backenzahn und Hautabschürfungen in eine Klinik. Der 39-Jährige flüchtete nach dem Vorfall, wurde aber in der nahegelegenen Welsestraße von der Polizei festgenommen. Nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung und einer Blutentnahme wurde er auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wieder entlassen.
„Als unsere Kräfte eintrafen, lief er ihnen oberkörperfrei entgegen“, sagte ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel. Zudem habe er keine Ausweisdokumente bei sich gehabt und den Polizisten keinerlei Angaben über seine Person gemacht. All das sowie „sein Habitus“ habe die Beamten zu der Annahme bewogen, er sei etwas „neben der Spur“.
Die Polizei ermittelt nun gegen beide Männer, gegen den Angegriffenen wegen einfacher Körperverletzung. Ob er dafür letztendlich auch zur Verantwortung gezogen wird, entscheidet die Staatsanwaltschaft. Gegen den Angreifer wird wegen schwerer Körperverletzung und Beleidigung mit fremdenfeindlichem Hintergrund ermittelt.
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