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In einigen Gegenden in Berlin ist noch Platz für neue Wohnungen.

© Arne Dedert/dpa

Kleine Flächenreserven: Wo es in Berlin noch Platz für Wohnungen gibt

Aus Senatskreisen ist zu hören, dass es noch genügend Gebiete gibt, in denen gebaut werden könnte. Hier sind fünf Beispiele.

Keine Grundstücke mehr nirgends? Auf einer öffentlichen Veranstaltung zur Vergabe von landeseigenen Bauflächen im sogenannten „Konzeptverfahren“ an Genossenschaften, Baugruppen und andere Bauwillige ohne vorrangigen Rendite-Interessen, hatte Berlins Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen Katrin Lompscher (Linke) Begehrlichkeiten mit dem Hinweis auf mangelnde Bauflächen ausgebremst. Aber stimmt das wirklich?

Oder liegt es daran, dass Senat und Bezirke kein Baurecht für bestehende Flächen schaffen – und wenn doch, dann viel zu langsam?

Zuerst sollte man alle bestehenden Gebäude aufstocken, bevor man weitere Flächen versiegelt.

schreibt NutzerIn kurz

Eine Aufstellung der Industrie- und Handelskammer hat gezeigt, dass sich die Zahl der festgesetzten Bebauungsplänen halbierte im Jahr 2018 im Vergleich zu 2016, dem letzten Amtsjahr von Lompschers Vorgänger.

Und aus Senatskreisen ist zu hören, dass es sehr wohl noch genügend Gebiete gibt, auf denen in überschaubarer Zeit neue Wohnungen entstehen könnten.

Lichtenberg, Mitte und Friedrichshain haben noch Platz

An der Rummelsburger Bucht/Ostkreuz könnten bis zu 600 Wohnungen gebaut werden. Noch gibt es dort zurzeit ein Obdachlosen-Camp.

Etwa 250 Wohnungen könnten im Bereich Ilsestraße in Karlshorst realisiert werden.

An der Karl-Marx-Allee in Mitte und Friedrichshain könnten die Freiflächen zwischen den sehr locker aufgestellten Häuserzeilen mit bis zu 800 Wohnungen bebaut werden.

An der Krautstraße in Friedrichshain wäre der Bau von an die 300 Wohnungen möglich.

Für diese Gebiete müsste der Senat oder der Bezirk entweder einen Bebauungsplan festsetzen oder einen Beschluss zur Bebauung treffen nach Paragraf 34 Baugesetzbuch. Dieser erlaubt, grob gesagt, Neubauten in der Größe und dem Erscheinungsbild der bereits Vorhandenen im bestehenden Quartier.

Auf diese Liste gehört eigentlich auch die Planung um die Neubauten an der Michelangelostraße in Prenzlauer Berg. Dort waren ursprünglich mal 2700 Wohnungen geplant.

Dieses Beispiel zeigt aber auch die Tücken der politischen Debatte um das Wachstum der Stadt: Die Pläne für die Michelangelostraße sind seit vielen Jahren in Arbeit. Der Bezirk rief die Bürger wiederholt zur Beteiligung auf. Damit gebaut werden kann, soll nun eine Straße umgebaut werden. Das erfordert wiederum eine Beteiligung der Senatsverwaltung für Verkehr. Nach derzeitigem Planungsstand kann der Bau von Wohnungen frühestens in knapp zehn Jahren starten: Ende 2028.

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