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Eine U-Bahn der Linie 8 steht im Bahnhof Kottbusser Tor.

© dpa/Christoph Soeder

Frau am Kottbusser Tor verletzt: Männer beleidigen 29-Jährige transfeindlich und attackieren sie mit Pfefferspray

Im U-Bahnhof Kottbusser Tor wird eine Frau bei einem transfeindlichen Angriff verletzt. Der Staatsschutz ermittelt.

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Im U-Bahnhof Kottbusser Tor in Kreuzberg haben zwei Männer eine Frau transfeindlich beleidigt und mit Pfefferspray verletzt.

Wie die Berliner Polizei am Montag mitteilte, war die 29-Jährige am Sonntagnachmittag um kurz vor 16 Uhr von der U12 im oberirdischen Teil des Bahnhofs kommend nach unten in Richtung U8 unterwegs. Im Bereich der Zwischenebene hätten die beiden Männer sie auf der Rolltreppe beleidigt.

Als die Frau die Rolltreppe verließ, seien die Unbekannten auf sie zugelaufen und hätten ihr unvermittelt Pfefferspray ins Gesicht gesprüht, hieß es von der Polizei. Dann seien die Angreifer in Richtung U8 geflüchtet.

Die 29-Jährige erlitt eine Augen- und Atemwegsreizung und ging zu Boden. Alarmierte Rettungskräfte behandelten sie ambulant vor Ort. Zwei weitere Zeuginnen, die ebenfalls eine Atemwegsreizung davontrugen, lehnten eine medizinische Behandlung ab. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt zu der Tat.

Erst Anfang Mai hatte die Opferberatungsstelle Maneo ihren Report zu Queerfeindlichkeit in Berlin vorgestellt. Demnach wurden im vergangenen Jahr 738 queerfeindliche Vorfälle registriert – ein Anstieg um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr und nach Maneo-Angaben ein neuer Höchststand an dokumentierten Fällen. Meistens geht es dabei um Körperverletzungen, Nötigungen, Bedrohungen und Beleidigungen.

Allerdings lasse sich anhand der Zahlen nicht ablesen, ob queerfeindliche Gewalt in Berlin insgesamt zu- oder abnehme, hieß es von Maneo. Das schwule Anti-Gewalt-Projekt geht von einem großen Dunkelfeld aus und schätzt, dass 80 bis 90 Prozent der Vorfälle weder einer Beratungsstelle noch der Polizei gemeldet werden.

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