
© dpa/Maurizio Gambarini
„Frühzeitig einschreiten“: Berliner Polizei richtet neue Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt ein
Ein neues Projekt der Berliner Polizei soll es Tätern von häuslicher Gewalt erleichtern, sich frühzeitig beraten zu lassen. So sollen Opfer vor weiteren Angriffen geschützt werden.
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Die Berliner Polizei erweitert ihr Beratungsangebot im Falle von häuslicher Gewalt. Das gab die Behörde am Montag gemeinsam mit der Justizverwaltung bekannt. „Bei häuslicher Gewalt müssen wir frühzeitig einschreiten“, sagte Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU).
Die neue Servicestelle, die vorerst auf den beiden Polizeiabschnitten 12 (Reinickendorf) und 36 (Köpenick) eingerichtet wird, richtet sich an Personen, denen zum Beispiel eine Gewalttat in der Beziehung vorgeworfen wird. Oft würden sich Tatverdächtige, größtenteils Männer, nicht selbständig an Anti-Gewalt-Beratungsstellen wenden. Das Pilotprojekt mit dem Titel „Servicestelle Wegweiser“ soll es Tätern erleichtern, frühzeitig Hilfsangebote wahrzunehmen.
Tatverdächtige können nun schon bei Vernehmungen mit der Polizei ihre Einwilligung zur Kontaktaufnahme durch die Servicestelle erteilen. „Das hilft Tätern, sich mit den Folgen ihrer Tat auseinanderzusetzen und schützt gleichzeitig als Präventionsmaßnahme auch Opfer häuslicher Gewalt“, so Badenberg weiter.
Gerade im Falle häuslicher Gewalt, die sich oft im Verborgenen abspielt und mit großen Ängsten der Betroffenen einhergeht, ist es unabdingbar und wichtig, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, weitere Taten zu verhindern.
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik
„Gerade im Falle häuslicher Gewalt, die sich oft im Verborgenen abspielt und mit großen Ängsten der Betroffenen einhergeht, ist es unabdingbar und wichtig, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, weitere Taten zu verhindern“, ergänzte Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Daher müssten Präventionsmaßnahmen weiter ausgeschöpft werden. „Diese Kooperation ist eine sinnvolle Ergänzung im Sinne eines ganzheitlichen Konzeptes unter Einbindung aller Betroffener, die ich sehr begrüße“, so Slowik weiter.
Grundlage der neuen Kooperation sind der Mitteilung zufolge die jahrelangen guten Erfahrungen der unmittelbar auf die Tat folgenden Vermittlung von Betroffenen an Hilfseinrichtungen und beratende Organisationen. (Tsp)
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