
© imago/Emmanuele Contini/IMAGO/Emmanuele Contini
Gegen Regeln im Berliner Berghain verstoßen: Londoner DJ-Duo filmt – und fliegt raus
Der Umstand, dass im Berliner Berghain das Filmen verboten ist, dürfte über die Stadtgrenze hinaus bekannt sein. Ein DJ-Duo hielt sich am vergangenen Wochenende wohl trotzdem nicht daran.
Stand:
Die strengen Hausregeln des Berghain, etwa, dass Filmen und Fotografieren strengstens verboten ist, gelten offenbar nicht allein für die Gäste. Regelmäßige Besucher des Nachtclubs kennen den Umstand: Hat man die „strengste Tür der Welt“ erfolgreich passiert, wird einem zunächst akribisch die Handykamera verklebt. Erst dann ist der Eintritt ins Innere möglich.
Ein DJ-Duo aus London, das sich „Bassvictim“ nennt, hielt offenbar nichts davon. Laut Nutzern der Social-Media-Plattform „Reddit“, die sich dort in einer entsprechenden Gruppe als „Berghain Community“ verstehen, hätten die Musiker während eines Sets am 4. Januar die Smartphones gezückt, um ihren Auftritt zu filmen. Daraufhin seien sie des Clubs verwiesen worden.
Einer der Reddit-Diskutanten spekuliert, dass die Aktion geplant gewesen sei: Maria Manow und Ike Clateman, wie die DJs heißen, hätten es darauf angelegt, aus dem Club geworfen zu werden, um sich dann auf ihrem Instagram-Account öffentlichkeitswirksam darüber zu beschweren. „Es handelt sich um Kinder, die versuchen, cool zu sein und sich einen Namen zu machen“, das rebellische Verhalten der beiden sei typisch und nicht unerwartet, fasst es der Nutzer zusammen.
Das Opfer im Namen ist Programm
Tatsächlich folgte ein ähnliches Posting. Allerdings bedankte sich das Duo beim „Berghain“, durch ihren Rauswurf hätten sie das „Winter-Wunder“ (Schnee in Berlin) nicht verpasst. Ein Screenshot des Texts wurde auf Reddit geteilt.
Dem Auftritt von „Bassvicitim“ vorangegangen war die ebenfalls auf Instagram von dem Duo veröffentlichte Beschwerde, das Berghain behandle seine Künstler nicht angemessen. Unter anderem sei ihnen der Zugang zum Backstage-Bereich verwehrt gewesen und der Club habe ihnen keine unbegrenzte Gästeliste angeboten. Auch die Gage lasse zu wünschen übrig: „Weil wir spielen, verlieren Geld“, lautete die Kritik.
Auch Screenshots dieses Postings kursieren auf Reddit und wurden rege kommentiert. Die allgemeine Meinung: „Bassvictim“ mache ihren Band-Namen zum Programm und spiele „Opfer“. Alles für die Aufmerksamkeit.
Laut des Onlinemusikmagazins „Diffus“ hätte sich der Londoner Produzent Clateman und die polnische Sängerin Manow 2022 in Berlin kennengelernt. Als sie sich wenige Monate später in London wieder trafen, entschiede sie „Bassvicitim“ zu gründen. Zwei Jahre später, im Sommer 2024, erschien dann ihre Debüt-EP „Basspunk“.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: