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Der CDU-Politiker Kai Wegner ist seit 2023 Regierender Bürgermeister in Berlin.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Gespräche über Standorte „nicht einfach“: Wegner will „Haus der Hilfe“ für Obdachlose in Berlin eröffnen

In Berlin nimmt Obdachlosigkeit zu. Ein „Haus der Hilfe“ soll Betroffenen mehr als nur ein Dach bieten, so die Idee des Regierenden Bürgermeisters. Doch das Problem ist vielschichtig.

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Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner regt ein „Haus der Hilfe“ als zentrale Anlaufstelle für Obdachlose an. „Wir sind mit zwei Bezirken im Gespräch, mit dem Ziel, ein Haus der Hilfe zu schaffen. Dort sollen obdachlose Menschen Beratungen und Hilfe finden“, sagte der CDU-Politiker im Interview der Deutschen Presse-Agentur. 

„Viele Obdachlose haben Suchtprobleme oder sind psychisch erkrankt. Wir wollen einen Ort schaffen, wo diese Menschen einen Anlaufpunkt haben oder auch übernachten können“, erläuterte er. „Unser Ziel ist es, diesen Menschen zu helfen und ihnen wieder die Rückkehr in ein Leben fern der Straße zu ermöglichen.“

Wegner: Brauchen vielschichtige Antworten 

Die zunehmende Obdachlosigkeit in Berlin sei ein soziales Problem. „Die Frage ist: Wie können wir den Menschen helfen? Wie können wir sie auffangen?“, so Wegner. „Obdachlosigkeit ist vielschichtig – und hängt beispielsweise auch mit der Armutsmigration aus Osteuropa zusammen. Wir brauchen also auch vielschichtige Antworten.“

Das Projekt Housing First, bei dem Obdachlosen ohne große Vorbedingungen eine dauerhafte Unterkunft zur Verfügung gestellt wird, könne eine Antwort sein. „Dieser Ansatz hilft Menschen, die noch nicht so lange auf der Straße sind“, so Wegner.

„Besonders wichtig sind aber Beratungs- und Sozialangebote, also Hilfen, um zurück in ein normales Leben zu finden. Eine eigene Wohnung kann in vielen Fällen auch erst der zweite Schritt sein“, meinte er. „Der erste Schritt kann deshalb ein Haus der Hilfe sein, eine zentrale Anlaufstelle für Obdachlose in Berlin. Derzeit sind wir in Gesprächen über zwei Standorte, aber diese sind nicht einfach.“ Weitere Details dazu nannte er nicht. 

Ein solcher neuer Ansatz bedeute im Übrigen nicht, dass weniger Sozialarbeiter auf den Straßen gebraucht würden, ergänzte Wegner. Denn: „Die aufsuchende Sozialarbeit ist sehr wichtig.“

Tausende Betroffene 

In Berlin leben Tausende Menschen auf der Straße, eine genaue Statistik gibt es nicht. Vor knapp zwei Jahren schätzte die Sozialverwaltung deren Zahl auf gut 6.000. Hilfsorganisationen und Initiativen gehen davon aus, dass sie zunimmt und immer mehr Menschen dieses Schicksal teilen. Mittlerweile sind Obdachlose mit ihren Zelten, Matratzen oder Schlafsäcken nicht nur in innerstädtischen Arealen präsent, sondern auch in Außenbezirken. 

Es gibt diverse dezentrale Hilfsangebote von Wohlfahrtsorganisationen, Kirchen und unterschiedlichsten Initiativen, auch der Bezirke. Zu den – wie es heißt – niedrigschwelligen Offerten zählen Suppenküchen oder Räumlichkeiten, um sich auszuruhen oder tagsüber mal zu duschen. In manchen Stadtteilen versuchen Sozialarbeiter auf der Straße, den Menschen zu helfen. 

Im Winter sind Übernachtungsmöglichkeiten besonders wichtig: Von Dezember bis März stehen im Zuge der sogenannten Kältehilfe laut Sozialverwaltung 1.114 Notübernachtungsplätze zur Verfügung, zum Ende der Saison im April sind noch 1.058 Plätze vorgesehen. Eine von Wegner angeregte zentrale Anlaufstelle, die etwa Hilfe, Lebensberatung, medizinische Betreuung und Übernachtungsangebote bündelt, gibt es bisher nicht. (dpa)

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