zum Hauptinhalt
Begehrtes Diebesgut: Mundschutz und Händedesinfektionsmittel.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berliner Polizei führt Corona-Statistik ein: „Gestiegene Eigentumskriminalität mit der Zielrichtung Sanitätsartikel“

Berlins Polizei registriert wegen der Corona-Pandemie „neue Kriminalitätsphänomene“, sonst übliche Straftaten gehen zurück. Die Datenerfassung wird angepasst.

Berlins Polizei registriert zunehmend Straftaten und „neue Kriminalitätsphänomene“ mit Bezug zur Coronavirus-Pandemie: Diebstahl von Klopapier und Schutzutensilien wie Masken und Desinfektionsmittel. Und auch häusliche Gewalt, wie auf den örtlichen Abschnitt zu hören ist.

Um den Überblick zu behalten, hat die Berliner Polizei ihr Datensystem Poliks angepasst. Seit Mittwoch können Datenvorgänge zu Straftaten nur abgegeben oder abgeschlossen werden, wenn in der Eingabemaske ein Bezug zum Coronavirus bestätigt oder verneint wird.

Alle Beamten der Polizei Berlin wurden am Mittwoch vom Krisenstab der Polizei schriftlich über die „verpflichtende Eingabe des Fallmerkmals ,Covid-19-Bezug‘“ informiert.

Begründet wird die Vorgabe zum einen mit den Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz. Die Polizei beobachtet zum anderen auch, wie sich die Kriminellen anpassen.

[Behalten Sie den Überblick: Corona in Ihrem Kiez. In unseren Tagesspiegel-Bezirksnewslettern berichten wir über die Krise und die Auswirkungen auf Ihren Bezirk. Kostenlos und kompakt: leute.tagesspiegel.de]

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die sonst übliche sogenannte Alltags- und Massenkriminalität wie Diebstahl – Taschen, Fahrräder, in Läden – oder Einbruch geht zurück, weil die meisten Berliner sich an die Kontaktvermeidung halten.

Dagegen registriert die Polizei zunehmend Fälle, die es ohne die Corona-Pandemie in dieser Ausprägung und Häufung nicht gäbe. Kriminelle versuchen die Verunsicherung für sich zu nutzen - mit Betrug und Hehlerei von Diebesgut.

Hintergrund zum Coronavirus:

Kriminelle täuschen Älteren vor, Enkel zu sein, die für die Covid-19-Behandlung Geld brauchen, oder geben vor, vom Gesundheitsamt zu sein, um sich bei Älteren Zutritt zu verschaffen.

Nun auch "Schutzausrüstung" als Diebesgut im Datensystem

Und ganz neu: „gestiegene Eigentumskriminalität mit der Zielrichtung Sanitätsartikel“, wie es die Polizei intern bezeichnet. Daher gibt es jetzt auch das Stichwort „Schutzausrüstung“ im Datensystem Poliks, um entsprechende Straftaten wie Diebstahl oder Einbruch mit Bezug zum Coronavirus zu erfassen.

Auch das Deutsche Rote Kreuz warnt. Aktuell sollen nach Angaben des Berliner Landesverbandes Kriminelle unterwegs sein, die vorgeben, Mitarbeiter des DRK zu sein, um Einlass in Wohnungen von Senioren zu bekommen.

Einer Seniorin sollen den Angaben zufolge bereits 300 Euro gestohlen worden sein. Die Männer sollen mit falschen DRK-Ausweisen und Mitgliederlisten ausgestattet gewesen sein.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false