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Berlin: Grillen, Feuer, Dosenbier – alles ist verboten Walpurgisnacht: Um Randalezu verhindern, gelten harte Regeln am Mauerpark und Boxhagener Platz

Die Polizei geht rigoros vor, um Krawalle zu verhindern. In der heutigen Walpurgisnacht ist im Mauerpark in Prenzlauer Berg und am Boxhagener Platz in Friedrichshain nahezu alles verboten: Grillen oder Feuer machen, Flaschen und Dosen mitbringen.

Die Polizei geht rigoros vor, um Krawalle zu verhindern. In der heutigen Walpurgisnacht ist im Mauerpark in Prenzlauer Berg und am Boxhagener Platz in Friedrichshain nahezu alles verboten: Grillen oder Feuer machen, Flaschen und Dosen mitbringen. Zudem gilt in beiden Gebieten ab Samstag früh 8 Uhr in weitem Umkreis absolutes Halteverbot. Die Polizei kündigte an, sämtliche Autos zwischen Eberswalder-, Gleimstraße und Falkplatz abschleppen zu lassen. Alle Besucher des Mauerparks müssen sich kontrollieren lassen; Flaschenbier darf in bereitgestellte Plastikbecher umgefüllt werden.

So sollen dem traditionell gegen Mitternacht im Mauerpark losbrechenden Krawall die Grundlagen entzogen werden. In den Vorjahren waren regelmäßig Autos umgestürzt und angezündet worden sowie Polizisten und Unbeteiligte mit einem Flaschenhagel eingedeckt worden. Im letzten Jahr waren Flaschen zum ersten Mal verboten worden – mit vollem Erfolg, hieß es anschließend bei der Polizei.

In diesem Jahr könnte sich der Krawall allerdings zum Boxhagener Platz in Friedrichshain verlagern. Dort findet ab 16 Uhr ein von Autonomen veranstaltetes Konzert statt. Auch dort hat die Polizei das Mitbringen von Flaschen und Dosen verboten. Organisiert wird das Fest wie die am Donnerstag abgesagte „Revolutionäre 1.-Mai-Demo“ von der „AntiNato- Gruppe“ – einer Gruppe gewaltbereiter Autonomer. Motto: „Gegen Yuppiesierung und Umstrukturierung“.

Was sich heute Abend im Mauerpark und in Friedrichshain abspielen wird, vermag die Polizei nicht zu prognostizieren. „Das ist wie der Blick in eine Glaskugel“, sagte ein leitender Polizeibeamter. Da am Mauerpark keine offizielle Veranstaltung stattfindet, wird angenommen, dass sich ein großer Teil des Publikums, das in den vergangenen Jahren im Mauerpark war, zum Boxhagener Platz orientiert.

Bei der für den späten Samstagabend angemeldeten Demo vom Frankfurter Tor zum Mauerpark wird nur mit einer sehr geringen Beteiligung gerechnet. Als Endpunkt hat die Polizei die Lychener Straße angeordnet, also in sicherem Abstand vom Mauerpark. Für diese Demo wird in der Szene kaum mobilisiert – ganz anders für den „Boxi“. „Wir fürchten uns nicht vor Krawallen – wir sind gut vorbereitet“, sagte der leitende Beamte. „Wenn einer stört, wird er rausgeholt, und das schnell.“ Ansonsten gelte das von der Polizei schon im Vorjahr propagierte Konzept der „ausgestreckten Hand“.

Für den eigentlichen Mai-Feiertag hoffen Polizei und Anwohner auf eine möglichst große Beteiligung an dem von Bezirksamt und Bürgerinitiativen organisierten „Myfest“. Wie berichtet, dürfen Demonstrationen nicht im Festgebiet stattfinden. Das entsprechende Verbot wurde gestern Abend vom Oberverwaltungsgericht bestätigt. Die für 13 Uhr angemeldete „Revolutionäre 1.-Mai-Demo“ muss in der Kottbusser Straße, 50 Meter vor dem Kottbusser Tor enden. Eine zweite am Abend geplante Demo war zunächst von der Polizei verboten worden und dann vom Anmelder abgesagt worden – verbunden mit der Drohung, „das Myfest massenhaft zu besuchen“. Szenekenner werten das als Ankündigung der militanten Autonomen, auf dem Bürgerfest Randale anzuzetteln. Der Geschäftsführer des Türkischen Bundes in Berlin, Kenan Kolat, rief gestern seine jugendlichen Landsleute auf, an dem Myfest teilzunehmen: „Sie sollen sich gegen Jugendliche stellen, die bei Krawallen mitmachen.“ Kolat spricht aus, was viele Anwohner denken: die Krawallmacher am Steinewerfen zu hindern.

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