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Hauptstadt profitiert von Bettensteuer: Touristen und Geschäftsreisende spülen Berlin Millionen in die Kasse
Berlin-Besucher zahlten 2024 so viel Bettensteuer wie nie zuvor. Für das laufende Jahr rechnet der Senat nach einer Erhöhung mit weiter stark steigenden Einnahmen.
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Die City Tax spült dem Land Berlin immer mehr Geld in die Kassen. 2024 zahlten Hotels insgesamt 89,6 Millionen Euro an Übernachtungssteuer in der Hauptstadt. Ein Jahr zuvor lagen die Einnahmen noch bei 58,7 Millionen, wie aus der Antwort der Senatsfinanzverwaltung auf eine Anfrage der Abgeordneten André Schulze und Julian Schwarze (Grüne) hervorgeht.
Der deutliche Anstieg der Einnahmen dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass zum 1. April 2024 die Ausnahmeregelung für Geschäftsreisende weggefallen war. Seither mussten Hotels und Hostels auch für Gäste, die beruflich nach Berlin gekommen waren, auf die Hotelrechnung die zusätzliche Steuer von fünf Prozent zahlen.
13,2 Millionen Euro allein im Oktober 2024
In den Monatsdaten für das Jahr 2024 macht sich das in einem deutlichen Anstieg der monatlichen Einnahmen aus der City Tax ab Mai bemerkbar. Am höchsten fiel der Betrag, der dem Land aus der Steuer zufloss, demnach im Oktober mit 13,2 Millionen Euro aus, gefolgt vom Juli mit elf Millionen Euro und dem November mit zehn Millionen Euro.
Für das laufende Jahr geht der Senat von einem weiteren, deutlichen Anstieg der Einnahmen aus. Demnach plant das Land mit Zuflüssen aus der Bettensteuer von 137 Millionen Euro.
Ein entscheidender Treiber dürfte sein, dass der Steuersatz seit Januar 2025 auf 7,5 Prozent erhöht wurde. Deutschlandweit fällt die Bettensteuer in Berlin damit am höchsten aus. Lediglich die Städte Dortmund und Flensburg verlangen den gleichen Prozentsatz.
Die City Tax ist von den Hotels und Hostels an das Land für jede gebuchte Übernachtung zu zahlen. Sie wird nicht zwangsläufig von den Touristen gezahlt. Ob die Beherbergungsbetriebe die Abgabe an die Gäste weitergeben, steht ihnen offen. In der Regel wird die Steuer jedoch an die Kunden weitergereicht.
Berliner Gastgewerbe kritisiert Bettensteuer
Berlin erhebt die Steuer seit 2014, vom Gastgewerbe wird sie seither als Problem angesehen. Auch der Einbezug der Geschäftsreisenden ab April 2024 und die Erhöhung zum Jahreswechsel stieß in der Branche auf erhebliche Kritik. Die Hoteliers befürchten, dass durch die höheren Preise Gäste ausbleiben könnten.
Tatsächlich stagniert die Zahl der Touristen in Berlin langfristig. Zwar konnte die Delle aus den Jahren der Pandemie wieder ausgeglichen werden, doch noch immer liegt Gästezahl deutlich unter dem Rekordjahr 2019.
Damals reisten 13,9 Millionen Menschen nach Berlin und buchten hier 34,1 Millionen Übernachtungen. 2024 kamen 12,7 Millionen Besucher und blieben kumuliert 30,6 Millionen Nächte. Ob dabei auch die City Tax oder eher ein grundsätzlich verändertes Reiseverhalten eine Rolle spielt, ist offen.
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