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Die Polizei steht vor der Al-Irschad-Moschee in Berlin.

© Christoph Soeder/dpa

Hisbollah bundesweit verboten – Razzia auch in Berlin: Vier Objekte in Neukölln durchsucht

Die libanesische Terrormiliz Hisbollah ist in Deutschland jetzt verboten. In Neukölln wurde eine Moschee und weitere Räumlichkeiten durchsucht.

Bei einer Razzia gegen die libanesische Hisbollah haben Berliner Polizei und Bundespolizei vier Objekte der schiitischen Islamisten-Vereinigung in Neukölln durchsucht. Das sagte ein Berliner Polizeisprecher am Donnerstag. Bei einem der Objekte handelt es sich um die Al Irschad-Moschee.

Grund der Razzia, die um 6 Uhr begann, ist das von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Donnerstag verhängte Betätigungsverbot für die Gruppe. Sie muss ihre Aktivitäten in Deutschland nun einstellen.

Polizisten durchsuchten am frühen Morgen in mehreren deutschen Städten - Berlin, Münster, Dortmund und Bremen - Moscheen und Vereine, die der Bewegung zugerechnet werden.

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Ein Berliner Polizeisprecher sagte, die Lage in Neukölln sei „ruhig“. Zweck des Einsatzes sei es, „Beweismittel sicherzustellen, die einen Zusammenhang zwischen den vier Objekten und der Hisbollah bestätigen“.

Festnahmen habe es bislang keine gegeben. Nach Angaben der Polizei waren etwa 150 Beamte im Einsatz.

Innensenator begrüßt Verbot, Gewerkschaft der Polizei äußert sich

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) begrüßt das Verbot der Hisbollah. Sie habe seit ihrer Gründung Hass gegen Israel gesät, schreibt Geisel in einer Stellungnahme. „Ihre Anhängerinnen und Anhänger haben in der Vergangenheit immer wieder auch in Deutschland und Berlin zum Kampf gegen Israel aufgerufen. Solche Aktivitäten tolerieren wir nicht. Antisemitismus und Israelhass haben in unserer Gesellschaft keinen Platz“, teilte Geisel mit.

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Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung, die Hisbollah zu verbieten. „Die Hisbollah ist eine hochgefährliche Institution, die mit der Orientierungslosigkeit vieler junger Männer spielt und nichts als Terror und Leid heraufbeschwört.“ (dpa)

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