
© dpa/Fernando Gutierrez-Juarez
Illegale Einbürgerung wegen Liebesbeziehung?: Berliner Amtsmitarbeiter soll Unterschriften gefälscht und Akten gelöscht haben
Ein Mitarbeiter des Landesamts für Einbürgerung steht im Verdacht, illegal Pässe für eine ausländische Familie beschafft zu haben. Unter anderem wurde die Akte der Familie gelöscht und wurden Unterschriften gefälscht.
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Ein Landesamtsmitarbeiter soll sich von einer nordmazedonischen Familie für die Beschaffung deutscher Pässe bestochen lassen haben. Mehrere Einsatzkräfte durchsuchten am Donnerstag zwei Wohnungen in Marzahn und Rudow, berichten die Generalstaatsanwaltschaft und Polizei Berlin in einer gemeinsamen Mitteilung.
Der 38-Jährige soll im April gleich mehrere Schritte unternommen haben, um die Pässe für die Familie zu beschaffen. Ausschlaggebend könnte eine Liebesbeziehung zur nordmazedonischen Frau gewesen sein.
Um den vier Personen die Einbürgerung zu ermöglichen, soll er die Urkunden trotz Zurücknahme ihrer Anträge angefertigt haben. Auch sei er gar nicht für die Familie zuständig gewesen. Außerdem fälschte er eine Unterschrift und stempelte die Papiere mit einem fremden Siegel, berichtet die Polizei. Abschließend verwendete der Mann den Zugang einer seiner Kollegen und löschte die Ausländerakten der Bewerber.
Nun ermittelt die Polizei wegen Bestechlichkeit gegen den Landesamtsmitarbeiter sowie des Verdachts der Bestechung gegen den 39-jährigen Mann und die 36-jährige Frau der Familie. Bei den Durchsuchungen sicherten die Beamten vor allem elektronische Speichermedien, die jetzt noch ausgewertet werden sollen. (Tsp)
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