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SPD-Spitzenkandidat Steffen Krach. (Archivbild)

© dpa/Elisa Schu

„Ist unsere Pflicht“: SPD-Spitzenkandidat fordert Aufnahme verletzter Kinder aus Gaza

Hannover will nach dem Waffenstillstand im Gaza-Krieg verletzte Kinder aus der Region aufnehmen. Doch das Bundesinnenministerium sagt Nein. SPD-Mann Krach sieht nun Berlin in der Pflicht.

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Die Berliner SPD fordert den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) auf, sich einer Initiative Hannovers und anderer Kommunen zur Aufnahme verletzter Kinder aus dem Gazastreifen anzuschließen. „Es muss aus der deutschen Hauptstadt ein klares Signal für Menschlichkeit geben“, erklärte der designierte SPD-Spitzenkandidat für die Berlin-Wahl 2026, Steffen Krach.

„Die Kleinsten medizinisch zu versorgen und ihnen eine Lebenschance zu geben, ist unsere Pflicht“, fügte Krach hinzu, der aktuell noch Regionspräsident in Hannover ist. „Wir können und wollen helfen, immer mehr Städte und Bundesländer schließen sich an, und auch unsere Krankenhäuser sind dafür bereit. Ich weiß, dass es in Berlin viele Menschen und medizinische Einrichtungen gibt, die dieses Anliegen unterstützen wollen.“

Hannover blitzt beim Bund an 

Vor einigen Tagen war Hannover indes mit dem Angebot, bis zu 20 kranke und verletzte Kinder aus dem Gazastreifen und aus Israel aufzunehmen, an der ablehnenden Haltung der Bundesregierung gescheitert. Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und Krach als Regionspräsident hatten das kritisiert.

In einem Schreiben des Bundesinnenministeriums hieß es, auch nach den Fortschritten bei der Beendigung der Kampfhandlungen sei die Lage im Gazastreifen „sehr unübersichtlich und nicht berechenbar“. Das betreffe auch die zuständigen Behörden auf israelischer und ägyptischer Seite. Die Ausreise von Kindern zur Behandlung in Deutschland sei mit aufwendigen Verfahren verbunden. Aus Sicht der Bundesregierung sei es vorteilhafter, die Behandlungen von Verletzten und Schwerkranken vor Ort zu unterstützen. 

Krach will weiter Druck machen 

„Wir werden weiterhin Druck machen, damit sich Bundeskanzler Friedrich Merz und sein Innenminister endlich bewegen und so wie andere europäische Länder den Weg für ein Aufnahmeprogramm frei machen“, sagte Krach. Der Initiative Hannovers hatten sich Städte wie Bremen, Düsseldorf, Leipzig, Bonn, Frankfurt am Main und Kiel angeschlossen.

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