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Rote Backsteinfassade des Rathauses Pankow.

© Imago

Kampf gegen das Coronavirus in Berlin: Rathaus Pankow wird zur Pandemiezentrale

Berlins einwohnerstärkster Bezirk konzentriert sein Personal zur Corona-Bekämpfung im Rathaus Pankow. Auch fachfremde Mitarbeiter werden umgeschult.

Von Christian Hönicke

Das Rathaus Pankow wird zur Pandemiezentrale für mehr als 400.000 Einwohner Berlins. Der einwohnerstärkste Bezirk der Hauptstadt konzentriert dort das Personal zur Bekämpfung des Coronavirus. "Das Rathaus wird sukzessive unsere bezirkliche Pandemiestelle", sagt Pankows Gesundheitsstadtrat Torsten Kühne (CDU). "Wir strukturieren es jetzt so um, damit die Kollegen dort in der Corona-Problematik zusammenarbeiten können."

Die Arbeit im Rathaus ist nun laut Kühne so organisiert, dass es feste Teams gebe, die untereinander nicht mehr in physischen Kontakt kommen. "Wenn der Worst Case eintrifft und wir auch im Bezirksamt einen Verdachtsfall haben, muss wenigstens nur ein Team unter Quarantäne gestellt werden."

Dauerschichtbetrieb auch am Wochenende

Grundsätzlich arbeite nur noch ein Drittel der Bezirksamtsmitarbeiter im Präsenzbetrieb, sagt Kühne. "Das ist das Schlüsselpersonal." Die meisten stammen aus dem 150-köpfigen Gesundheitsamt. "Eine größere Anzahl von Mitarbeitern ist zudem zur Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur unabdingbar." Dazu zählten die Bereiche Materialbeschaffung, Betreuung der Dienstgebäude, Post, Wartung und IT.  "Die Kollegen, die präsent vor Ort im Dienst sind, arbeiten im Schichtbetrieb, auch am Wochenende."

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Das Bezirksamt versetzt auch Mitarbeiter aus anderen Bereichen in das Rathaus. Kühne: "Sie werden umgeschult, damit sie im Gesundheitsamt eingesetzt werden können." Zum Beispiel für die Besetzung der neu eingerichteten bezirklichen Corona-Hotline (030/90295-3000). Derzeit umfasst das Telefonpersonal etwa 20 Mitarbeiter, sechs bis sieben davon gleichzeitig.

Umgeschultes Personal soll Gesundheitsamt unterstützen

Umgeschultes Personal werde aber auch zur Kontaktpersonenverfolgung eingesetzt, bei der die Menschen ermittelt werden, die Umgang mit positiv Getesteten hatten. Bisher war dafür allein das Gesundheitsamt zuständig, sagt Kühne. Nun würden etwa auch Mitarbeiter des Amtes für Weiterbildung und Kultur dort eingesetzt. "Doch auch die Umstrukturierung hat Grenzen - bei aller Kreativität kommen unsere Gärtner dafür nicht infrage."

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Im Rathaus trifft sich zudem täglich der Krisenstab inklusive aller Bezirksstadträte. "Wir halten dort strikt die Hygieneregeln ein", so Kühne. Zudem würde im Rathaus und allen anderen Bürogebäuden des Bezirks nun öfter gereinigt: "Insbesondere Klinken und Handläufe werden verstärkt geputzt."

Man gehe auch nach und nach dazu über, Besprechungen nur noch telefonisch abzuhalten, erklärt Kühne. "Wenn wir überhaupt in größerer Runde tagen, ausschließlich im Ratssaal, wo der nötige Abstand einzuhalten ist."

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