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Klaus Wowereit lässt sich feiern. Unter den zahlreichen Geburtstagsgästen im Abgeordnetenhaus war natürlich auch SPD-Fraktionschef Raed Saleh.

© dpa

Empfang im Abgeordnetenhaus: Klaus Wowereit feiert seinen 60. Geburtstag

Die Schlange der Gratulanten war lang. Klaus Wowereit feierte am Dienstag seinen 60. Geburtstag – und bekam Glückwünsche, Mohntorte und einfach mal ganz viel Lob.

Von Sabine Beikler

Sich ausgerechnet an seinem 60. Geburtstag frei zu nehmen, das wäre Klaus Wowereit nicht in den Sinn gekommen. Gutgelaunt leitete er am Dienstag um 10 Uhr die Senatssitzung. Crémant zum Anstoßen gab es, der Regierende schnitt eine Mohntorte mit kleinen Wowi-Bildern an, verteilte Kuchenstücke und ulkte über die Zuständigkeit der Senatoren für ihn als neuen „Senior“ der Generation 60 plus, passend übrigens zum gestrigen Internationalen Tag des älteren Menschen. Das erste Geschenk gab’s dann auch gleich von der Regierungsmannschaft: ein tragbarer Buddybär, vorn mit Regenbogenfahne, hinten mit dem Roten Rathaus. Weil Wowereit gleichzeitig mit der am 1. Oktober 1950 in Kraft getretenen Landesverfassung Geburtstag hat, ehrte er anschließend verdiente Berliner mit dem Landesorden. Und danach ging es zum Empfang der SPD-Fraktion ins Abgeordnetenhaus.

Gratulationen von allen Seiten

Die Schlange der Gratulanten war lang, und natürlich war auch Wowereits Lebensgefährte Jörn Kubicki gekommen. Sie waren alle da, politische Weggefährten aus Berlin wie Raed Saleh, Jan Stöß und Wolfgang Thierse, Senatoren, Abgeordnete, Staatssekretäre, Vertreter aus Wirtschaft, Landesunternehmen, Kultur und Gesellschaft. Auch Wowereits Vorgänger Eberhard Diepgen schüttelte fleißig Hände, während CDU-Parteichef Frank Henkel dem Jubilar einen alten Stich von Berlin übergab. Im Namen des ehemaligen Koalitionspartners überreichte Linksfraktionschef Udo Wolf einen guten Bordeaux sowie ein Buch über „Bauen in Berlin“. Und die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Ramona Pop und Antje Kapek schenkten einen „Fresskorb“ voller grün-roter Leckereien.  

Saleh lobte in seiner Ansprache seinen Parteifreund als den „erfolgreichsten amtierenden SPD-Spitzenpolitiker in Deutschland“ – und ergänzte, dass das Klischee stimme, Wowereit sei ein „Zahlenmensch und Aktenfresser“. Wie kein anderer verkörpere der Regierende Bürgermeister die Offenheit und Toleranz Berlins. „Er steht für das einzigartige Lebensgefühl dieser Stadt“, sagte Saleh. Anschließend überreichte er einen blauen Zylinder als Symbol dafür, dass „Klaus den Hut aufhat“. Parteichef Stöß schenkte eine Wochenendreise für Wowereit und seinen Lebensgefährten.

Etwas Pathos darf sein

Und Wowereit ist ja nicht nur Berlins Regierender, sondern auch noch Vize-Vorsitzender der SPD. Also kam der oberste Parteichef Sigmar Gabriel und sagte: „Er war mutig, das politische Experiment, den ersten rot-roten Senat in Berlin, zu wagen.“ Man könne sich „auf Klaus“ immer verlassen. Er scheue keine Konflikte, aber treffe immer den Ton. „Du bist längst das Gesicht dieser Stadt. Du bist Berlin“, sagte Gabriel. Von der Bundespartei erhielt Wowereit eine Gesamtausgabe der Werke von Willy Brandt.

Und, ja, an einem 60. Geburtstag darf Pathos mitschwingen. Klaus Wowereit dankte allen und wandte sich insbesondere an Egon Bahr, der heute 91-jährige Mitgestalter der Ost-Politik der Regierung Brandt. „Du bist ein wahnsinnig loyaler, ideenreicher Ratgeber“, sagte Wowereit. „Ich finde es schön, dass man an so einem Tag doch mal so viel Gutes über seine Arbeit hört“, dankte er. Dafür lohne es sich, älter zu werden.

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