zum Hauptinhalt
Aktivisten kleben sich in Berlin und anderswo auf Straßen fest, um eine bessere Klimapolitik zu fordern.

© dpa / Bernd Weißbrod

Klima-Protest auf Berliner Autobahn: „Letzte Generation“ blockiert am Dienstagmorgen die A100

Aktivisten der „Letzten Generation“ klebten sich am Dienstagmorgen an der A100 auf den Asphalt. Die Blockaden waren schnell aufgelöst.

Aktivisten der Gruppierung „Letzte Generation“ haben am Dienstagmorgen den Verkehr in Berlin-Wilmersdorf aufgehalten. Sie blockierten auf der A100 die Ausfahrt Schmargendorf aus Richtung Neukölln. Die Berliner Polizei bestätigte die Aktion von neun Personen, sechs davon hatten sich dort festgeklebt. Sie wurden vom Asphalt gelöst.

Die Verkehrsinformationszentrale berichtete bei Twitter zudem von einer Blockade auf der Überfahrt im Abzweig Steglitz von der Schildhornstraße auf die A100 in Richtung Wedding. Beide Aktionen sind inzwischen beendet.

Einem Schreiben der Gruppe „Letzte Generation“ von Dienstagmorgen zufolge wolle man die Politik zu mehr Handeln in der Klimakrise drängen. Demnach richtete sich der Protest am Dienstagmorgen auch gegen die Räumung des Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen, wo der Energiekonzern RWE Kohle abbauen will. 

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Am Montag hatte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) im Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses eine Bilanz bisheriger Einsätze gezogen. Bei Straßenblockaden und anderen Protesten der „Letzten Generation“ hatten demnach allein Berliner Polizisten inzwischen 233.000 Einsatzstunden geleistet. Es seien 756 Tatverdächtige festgestellt, 2700 Strafanzeigen gestellt und 761 Vorgänge ermittelt worden.

Spranger sagte im Ausschuss, pro Einsatz würden 241 Euro als Gebühr erhoben. Inzwischen würden 2000 Euro Zwangsgeld gegen Verdächtige verhängt, die sich mehr als acht Mal in Berlin festgeklebt hätten.

Die Grenze zum Extremismus ist noch nicht überschritten.

Iris Spranger (SPD), Innensenatorin

Die Innensenatorin wertete die Protestaktionen als „politisch motivierte Straftaten“, sagte aber auch: „Trotzdem ist es so, dass die Grenze zum Extremismus noch nicht überschritten ist.“ Die Aktionen griffen gleichwohl stark in den Alltag der Berlinerinnen und Berliner ein, fügte sie hinzu. „Das können und werden wir nicht dulden.“

In Neuruppin übergaben Aktivisten am Montag der Staatsanwaltschaft Unterlagen mit Unterschriften von Unterstützern. Damit reagierten sie auf Ermittlungen der Justiz, die gegen die Gruppierung wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeht, weil diese Anlagen der Ölraffinerie PCK in Schwedt attackiert haben soll. 

Seit knapp einem Jahr kleben sich Aktivisten auf Fahrbahnen, um auf die Folgen der aktuellen Klimapolitik aufmerksam zu machen. Derzeit fordern sie vor allem ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket und ein Tempolimit von 100 auf deutschen Autobahnen. (Tsp/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false