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Die Fenster eines mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftshauses nahe dem Alexanderplatz in Berlins Mitte.

© dpa/Soeren Stache

Kritik des Mietervereins: Berlin baut zu wenig Sozialwohnungen

Sozialwohnungen sind in Berlin Mangelware. Der Bedarf ist deutlich größer als der Bestand – und der geht zurück. Der Mieterverein sieht kurzfristig keine Trendwende.

Beim sozialen Wohnungsbau läuft in der Hauptstadt nach Einschätzung des Berliner Mietervereins (BMV) einiges schief. „Die Förderung läuft am Bedarf vorbei“, sagte BMV-Geschäftsführerin Ulrike Hamann-Onnertz am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe angesichts des Bedarfs insgesamt viel zu wenige Sozialwohnungen. Gerade die neu gebauten Wohnungen seien außerdem oft immer noch zu teuer.

Vor allem aber werde schlicht zu wenig gebaut, jährlich rund 1500 Wohnungen weniger als geplant. Der schwarz-rote Senat hat sich 5000 pro Jahr als Ziel gesetzt. Weil deutlich mehr Wohnungen aus der Sozialbindung fallen, als neu hinzukommen, hinkt der soziale Wohnungsbau dem Bedarf immer deutlicher hinterher. Erst Anfang der 2030er Jahre werde der Stand von 2022 wieder erreicht, sagte Hamann-Onnertz.

Der Deutsche Mieterbund (DMB) kritisierte am Mittwoch eine ähnliche bundesweite Entwicklung. Auch 2023 sei der Rückgang der dringend benötigten Sozialwohnungen nicht gestoppt worden, trotz Milliardenförderung durch den Bund, teilte Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten mit.

„Den Kern des Problems hat die Politik bisher nicht angefasst, denn jährlich fallen mehr als 41.000 Sozialwohnungen aus der Preisbindung, bis 2035 sind es sogar mehr als eine halbe Million.“ Den Sozialwohnungsbestand stabil zu halten, sei eine strategische Aufgabe, für die Fördergelder nicht ausreichten. „Es braucht auch Konzepte, wie solche Wohnungen dauerhaft bezahlbar bleiben können.“ (dpa)

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