
© Getty Images for Veuve Clicquot/Franziska Krug
Kühne Frauen im Reethaus in Berlin: Erfolg mit veganen Schwangerschaftstests
Mit dem „Bold Woman Award“ eines Champagnerhauses wurden auch neue Finanzdienstleistungen ausgezeichnet und der Mut, Risiken einzugehen.
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Es gab eine Zeit, da hieß es, Frauen und Finanzen passten einfach nicht zueinander. Gegen dieses Vorurteil kämpfen Frauen wie Miriam Wohlfarth an.
Die Mitgründerin von Banxware, einem Berliner Unternehmen, das seit fünf Jahren Finanzlösungen für kleinere und mittlere Unternehmen anbietet, ist auch Co-Chefin. Seit 2020 wurde die Zahl der Mitarbeiter auf 45 gesteigert, wurden 30 Millionen Euro Finanzierung eingesammelt.
Zu den vielen Auszeichnungen, die Wohlfahrth auch für frühere und ehrenamtliche Tätigkeiten bekommen hat, ist nun noch der „Bold Woman Award“ hinzugekommen, den das Champagnerhaus Veuve Clicqout alljährlich an Frauen verleiht, die kühn und furchtlos Geschäftsfelder beackern und Erfolg haben damit.
Mit dem Vater am Computer
Mut, Weitblick und Entschlossenheit sollen damit gefördert werden, aber nicht nur. Es geht auch um soziale Verantwortung, Inklusion und nachhaltiges Denken. Die Gewinnerin wurde gelobt als treibende Kraft in einer von Männern dominierten Branche, Finanzdienstleistungen neu zu denken. In ihrer Dankesrede erinnerte Wohlfahrth auch an Männer, die sie gefördert haben, allen voran ihr Vater, der sie früh schon mit an den Computer genommen habe.
Der Preis erinnert an Madame Clicquot, die im Alter von 27 Jahren 1805 Witwe wurde. Obwohl Frauen damals noch nicht mal ein eigenes Bankkonto führen durften, übernahm sie die Leitung des Hauses und schaffte es, ihre Champagnermarke zu internationalem Ruhm zu führen.
Größer denken mit der Champagner-Witwe
Dadurch gilt sie bis heute als Vorbild. Größer denken – auch darum ging es bei diesem Event. Immer noch seien zu viele Frauen anfällig für Selbstzweifel, gab Jury-Mitglied Diana zur Löwen zu bedenken. Und Jury-Kollegin Sibel Kekilli erinnerte daran, dass „wir im wirklichen Leben oft vergessen, uns gegenseitig zu unterstützen“.
Das Getränk, mit dem die Witwe aus der Champagne unsterblich geworden ist, schmeckte auch den geladenen Gästen im Rummelsburger Reethaus, einer neuen und etwas abgelegenen Veranstaltungslocation mit grün eingerahmter Terrasse. Die Kölner Sterneköchin Julia Komp gab dazu Kostproben aus ihren Wanderjahren um die Welt: Das Onsenei aus Tokio mit Spargel, Miso und Kartoffel zum Beispiel oder Pani Puri aus Indien mit Blumenkohl, Koriander und Kichererbse.
Motsi Mabuse im neongelben Minikleid
Unter anderem die Schauspielerinnen Dennenesch Zoudé und Natalia Wörner, die Tänzerin Motsi Mabuse, Moderatorin Bettina Cramer, Designerin Anna von Griesheim, Unternehmerin Yu Zhang, Verleger Florian Langenscheidt und Stifterin Andrea Bury erkundeten den neuen Ort und die in angenehm kleinen Portionen verabreichten ungewöhnlichen Geschmackserlebnisse.

© Getty Images for Veuve Clicquot/Franziska Krug
Zum Hauptpreis gibt es seit einigen Jahre den „Bold Future Award“, der aufstrebenden Unternehmerinnen, die mutige Entscheidungen treffen und Risiken eingehen, in einer frühen Phase Anerkennung und Sichtbarkeit vermittelt. Den trug die Gründerin und Chefin des Biotech-Startups Phaeosynt, Stephanie Pfeil-Coenen, davon.
Mit Migrations-Hintergrund in der Tech-Szene
Seit 2021 produziert sie pflanzliche Antikörper mithilfe von Kieselalgen als nachhaltige Alternative zu Diagnostika, die auf Tierversuchen basieren. Aktuell entwickelt das Unternehmen einen veganen Schwangerschaftstest.
Sie konnte sich durchsetzen gegen Gülsah Wilke, die Geschäftsführerin der Organisation „2hearts Community, die Menschen mit Migrationshintergrund in der Tech-Szene fördert und Vivien Wysocki, die Mitgründerin der Berliner Marke „saint sass“, die Statement Strumpfhosen verkauft.
Aufschriften wie „Future is Female“ oder „Retire Rich“ kann man am Bein tragen, aber vielen der anwesenden Frauen waren solche Aussagen auch auf die Stirn geschrieben. Ambition schließt Glamour nicht aus.
Viel gelobt wurde der dezent glitzernde Hosenanzug der Gewinnerin Miriam Wohlfarth, . Als Dresscode war „bold“ wie „kühn“ angegeben. Den Balanceakt zwischen mutig und schön meisterte gekonnt aber auch Motsi Mabuse mit einem neongelben Minikleid.
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