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Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt und Anna Kyrieleis vom RBB diskutierten mit Berliner Spitzenpolitikern die Zukunft des Flughafen Tegel.

© Kai-Uwe Heinrich

Newsblog zur Diskussion in der Urania: Buhrufe, Fakten, Wortgefechte - das war die Debatte um Tegel

Wie weiter mit dem Flughafen Tegel? Darüber diskutierten am Dienstagabend in der Urania Michael Müller, Ramona Pop, Sebastian Czaja und andere. Nachzulesen im Newsblog.

Stand:

Am 24. September sind die Berlinerinnen und Berlin aufgerufen, in einem Volksentscheid zu entscheiden, ob der Flughafen Tegel auch dann weiter in Betrieb bleiben soll, wenn der künftige Flughafen BER eröffnet ist oder nicht. Über diese Frage diskutierten am Dienstagabend auf Einladung des Tagesspiegels: der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), der ehemalige Präsident des Berliner Verfassungsgerichtshofes Professor Helge Sodan, FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja und Matthias Brauner, Vorsitzender der CDU Siemensstadt und Vorsitzender des CDU-Forums Stadtentwicklung.

Hier können Sie die Debatte im Newsblog nachlesen:

Auf unserer Sonderseite finden Sie weitere Informationen. Und hier sehen Sie, wie viel Stadt Tegel verbraucht.

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Der Tagesspiegel

Müller: "Es werden Klagen kommen"

Herr Müller, wenn es für Offenhaltung ausgeht, kaufen Sie dann Herr Geulen Gutachten nochmal ab? "Herr Sodan erstmal bestätigt, dass wir uns auf einem Weg der Rechtslage befinden. Bestenfalls langfristigen, komplizierten Weg gehen. Anbieten mit drei Gesellschaftern sprechen, ob sie erneuten Weg der Prüfung mitgehen werden. Aber klar ist, es werden Klagen kommen." 
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Der Tagesspiegel

Pop: "Hier werden Volksentscheide missbraucht"

Lorenz Maroldt: "Frau Pop, Volksentscheide finden Grüne immer gut. Wie gehen Sie mit Ergebnis um?" Pop: "Hier werden Volksentscheide von einer Partei missbraucht. Wir sehen ja, dass Bewegung in der Frage ist. Man muss dann reden, wie man mit dieser Entscheidung umgeht - auch mit den Partnern Bund und Brandenburg."
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Der Tagesspiegel

Müller: Die Planung für die Nachnutzung ist nicht umstritten - selten für Berlin

Frage aus dem Publikm: "Ist die Masterplanung für Tegel genauso ein Rohrkrepierer wie die für den Flughafen Tempelhof?"

Michael Müller: "Wir haben die Masterplanung für Tegel über Jahre entwickelt - auch lernend aus Tempelhof. Wenn der Flugbetrieb noch läuft, haben wir einen Plan für die Zeit danach entwickelt. Und die ist - selten für Berlin - jetzt auch nicht umstritten. Deswegen sagen wir: Das ist ein seriöser Plan von Fachleuten, den wir schrittweise auch umsetzen können. Nach Adlershof wollte am Anfang auch niemand, das hat sich über 20 Jahre entwickelt, und die Stadt profitiert davon. Genau das kann über Jahre auch in Tegel passieren. Das gemeinsam ist die Bereicherung für die Stadt."
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Der Tagesspiegel

Czaja: "Die Hochschulen brauchen jetzt mehr Platz nicht in Jahren"

Czaja: "Was ist mit den 16 weiteren Technologiestandorten, die wir zu echten Leuchttürmen machen können? Buch zum Beispiel. Lassen Sie uns über den Begriff Urban Tech Republic reden. Die Beuth Hochschule braucht Platz richtig, aber bis das in Tegel soweit ist, dauert es noch Jahre. Wir müssen jetzt bauen, weil wir jetzt das Problem haben. Das meine ich mit ganzheitlicher Entwicklung, wir können Wirtschaft nicht nur in Tegel entwickeln, sondern in der ganzen Stadt."

Pop: "Buch platzt aus allen Nähten. Wir entwickeln all diese Flächen schon, wir brauchen Flächen darüber hinaus. Aber das sehen oder können Sie nicht sehen." 
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Der Tagesspiegel

Pop: "Ich will die Unternehmer nicht nach Brandenburg schicken"

Warum ist ein geschlossener Flughafen so eine Jobwundermaschine, Frau Pop? fragt Lorenz Maroldt. 

Ramona Pop verweist auf den Wissenschaftsstandort Adlershof und das Wachstum dort. Sie würde immer wieder von Unternehmern angesprochen, die "händerigend nach Explansionsflächen" suchen würden. 

Die Beuth-Hochschule soll in Tegel der Nukleus sein, den die HU in Adlershof gebildet hat: "Das ist eine Riesenschance und darauf können wir nicht verzichten. Ich möchte die Unternehmen nicht nach Brandenburg schicken, weil wir hier keinen Platz mehr haben. Die zahlen ja schließlich auch Gewerbesteuer, das darf man nicht vergessen."

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Der Tagesspiegel

Sodan: "Das ist schlichtweg unrichtig"

Wie lange kann Tegel eigentlich parallel geöffnet bleiben, nachdem der BER aufgemacht hat? 

Sodan: "Mir fehlt genau diese Klarheit. Es wird immer irgendetwas behauptet. Der Senat hat gesagt, durch eine Weiterbetrieb Tegels könnte der Planfeststellungsbeschluss mit BER gefährdet werden. Das ist schlichtweg unrichtig."
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Der Tagesspiegel

Sodan: "Warum haben sie keine seriösen Rechtsgutachten in Auftrag gegeben"

Sodan: "Das hat mich sehr verwundert. Das ein sogenanntes Kurzgutachten von Herrn Geulen vorgehalten wird kurz vor der Wahl. Das glänzt nicht durch eine besondere fachliche Tiefe. Anwälte sind Interessenvertreter. Warum haben Sie, liebe Senatsvertreter, nicht seriöse Rechtsgutachten, renommierter Verwaltungsrechtler in Auftrag gegeben. Von anerkannten Wissenschaftlern weit weg von Berlin, die keine Kurzgutachten sind. Selbstverständlich wird der Anwalt das Ergebnis bringen, was der Auftraggeber wollte."
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Der Tagesspiegel

Der Jurist spricht

Was ist juristisch überhaupt möglich? Angela Merkel hat gesagt, "rechtlich nicht machbar", sagt Lorenz Maroldt. Und was geht jetzt?

Helge Sodan: "Die Fragen sind sehr schwierig. Ein Machtwort der Kanzlerin habe ich aber nicht wahrgenommen, sondern sie so verstanden, dass sie sagt, die gegenwärtige Rechtslage steht einem Weiterbetrieb Tegels im Wege sechs Monate nach Inbetriebnahme des BER. Und die Frage ist nun: Kann man das rechtlich ändern?"

Im Jahr 2003 wurde zwischen Berlin und Brandenburg ein Landeswentwicklungsplan beschlossen, der den künftigen Betrieb eines "Single-Airports" vorsehe und somit die Schließung Tegels. "Ein Änderung halte ich prinzipiell für möglich", sagt Sodan. Es sei "immerhin denkbar", dass sich auch die Brandenburger einen Weiterbetrieb Tegels vorstellen könnten.

"Eine Verteilung der Belastung" sei doch etwas, worüber man auch in Potsdam "zumindest nachdenken" könne, sagt Sodan. 

Der Landesplanungsvertrag, der von Berlin und Brandenburg ratifiziert worden ist, sieht auch eine Kündigung mit einer Frist von drei Jahren vor. Wenn Berlin also eventuell auf der Grundlage eines positiven Volksentscheides einen eigenen Weg ginge, könnte man theoretisch ab 2021 einen eigenen Weg gehen. 

Wenn der Landesentwicklungsplan aber nicht geändert werde, dann sei dieser Weg so nicht möglich. Also müsste man theoretisch am Landesentwicklungsplan ansetzen. 

Und was ist jetzt der Kern der Geschichte? Was halten Sie von den Gutachten? Fragt Lorenz Maroldt. 

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Der Tagesspiegel

Müller: "Wir müssen auch große Fläche bebauen, und warum das aufgeben, nur damit Ryanair fliegen kann"

Müller: "Mieten ist ein Riesenthema. Regulierung wie Millieuschutz ist ein Instrument. Und ja, wir müssen bauen. Ich wehre mich dagegen, die Flächen gegeneinander auszuspielen. Wir müssen auch verdichten und in der Innenstadt bauen. Es gibt eine kuriose Situation, dass viele klagen, warum bauen wir nicht am Tempelhofer Feld. Ja, dafür war ich. Aber wir müssen jetzt eine gemeinsame Kraftanstrengung hinlegen und dafür müssen wir auch große Flächen bebauen. Und wir haben die Chance, das in der Stadt zu machen. Und warum sollen wir das aufgeben, nur damit Ryanair fliegen kann, warum eigentlich." Dafür bekommt Müller tosenden Applaus. 


Czaja: "Lassen Sie uns nicht in der Stadt entwickeln, sondern die Stadt entwickeln."
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Der Tagesspiegel

Czaja: "Sie sollten sich schämen, Frau Pop"

Czaja: "Sie sollten sich ein stückweit schämen Frau Pop. Sie haben dafür gesorgt, dass in der Elisabethaue 5000 Wohnungen nicht gebaut werden. Sie haben Wohnungsbau verhindert. Sie haben damit die Mieten getrieben. Das einzige, was Mieten bremst in der Stadt, ist konsequentes bauen."
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Der Tagesspiegel

Pop: "Wir werden preiswerte Wohnungen bauen können"

Angst vor steigenden Immobilienpreisen gibt es durchaus auch, und zwar wenn Tegel schließt. Also lieber weiter Fluglärm? Ein RBB-Einspieler erweckt den Eindruck, als ob das viele Leute so sehen. 

Was machen da jetzt die Grünen, Frau Pop?

Frau Pop verweist auf eine Animation des Tagesspiegels, die zeigt, wie groß die Fläche ist, wenn Tegel schließt, wo gebaut werden kann, um dann den Wohnungsmarkt zu entlasten. Milieuschutzgebiet für Reinickendorf sei auch eine Maßnahme, um solchen Entwicklungen entgegenzutreten. Da sei die FDP im Übrigen auch kein Vorreiter. 

"Wir werden bezahlbare Wohnungen in Tegel bauen", sagt Pop, "und müssen regulieren, soweit wir es können."
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