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Christopher Street Day 2016 in Berlin.

© Reuters/Yasmin Polat

Liveblog CSD in Berlin zum Nachlesen: Die "Jetzt erst recht!"-Parade

Auf den Amoklauf von München reagierte der Christopher Street Day in Berlin mit Entschlossenheit. Hunderttausende forderten fröhlich ihre Rechte ein. Wir haben die Parade im Liveblog begleitet.

Einen Tag nach dem Anschlag in München zogen heute Hunderttausende durch Berlin. Die Polizei hatte "in Absprache mit anderen Sicherheitsbehörden die Maßnahmen an die aktuelle Lage angepasst".

Mitglieder des CSD-Vorstandes warnten davor, die Fassung zu verlieren. „Wir gehen mit einem sicheren Gefühl in den Umzug“, sagte Vorstand David Staeglich. Die Polizei habe die Bedrohungslage analysiert, sie wisse, „was Sache ist“. Gerade jetzt dürfe man sich keinesfalls verunsichern lassen. Staeglich: "Angesichts der weltweiten Gewaltanschläge und Intoleranz ist es umso wichtiger, auf die Straße zu gehen und ein kraftvolles Zeichen zu setzen für Vielfalt, Akzeptanz, Weltoffenheit. Jetzt erst recht.“

Der Meinung waren auch die fast 500.000 Besucher und Teilnehmer. "Jetzt erst recht!", ist der wohl meist gesprochene Satz an diesem Samstag. Lesen Sie die Ereignisse, Reaktionen und Eindrücke des Tages in unserem Liveblog nach:

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Der Tagesspiegel

Party und Politik - ein gutes Paar

So, die letzten Wagen am 17. Juni verlassen gerade die Parade. Jetzt bleiben noch eine große Strassenparty und das Bühnenprogramm bis Mitternacht. Wobei ein Rätsel bleibt, weswegen ausgerechnet Culcha Candela der Hauptakt ist. Die Band ist nicht gerade als queere Ikone bekannt.

Wenn alles nicht mehr hilft, kann man sich auch beim Bungeejumping versuchen, das hier aufgebaut ist. Die meisten Paradenteilnehmer*innen dürften sich dafür inzwischen auch genug Mut angetrunken haben.

Fazit: Ein CSD der gezeigt hat, dass Party und Politik sich nicht ausschließen, ganz im Gegenteil!

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Der Tagesspiegel

Weniger los als im vergangenen Jahr

Auf der Straße des 17. Juni feiern aktuell 170.000 bis 200.000 Menschen. Insgesamt waren in diesem Jahr 450.000 bis 500.000 Teilnehmer und Besucher beim CSD in Berlin - im vergangenen Jahr waren es 750.000.

David Staeglich aus dem CSD-Vorstand erklärt sich die vergleichsweise kleine Zahl so: "Wegen der EM mussten wir den Umzug in die Schulferien verschieben. Das ist leider ein schlechter Termin für Familien, die jetzt im Urlaub sind."

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Der Tagesspiegel

Maas macht Vorschläge zur Rehabilitierung der Opfer von §175

Die Stimmung auf dem CSD mag ausgelassen sein, gedacht wird aber auch an eines der dunklen Kapitel der Justizgeschichte der Bundesrepublik. Zehntausende schwule Männer wurden in der BRD wegen ihrer Homosexualität verurteilt. Der Paragraph 175, der Homosexualität kriminalisierte, wurde erst 1969 in der Bundesrepublik entschärft und sogar erst 1994 ganz gestrichen. (Die DDR hatte ihn schon 1968 ganz gestrichen.)

Erst in diesem Jahr - also 2016 - geht Justizminister Heiko Maas die Rehabilitierung und Entschädigung der Opfer an. Pünktlich zum CSD hat er in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel dargelegt, wie das geschehen kann: Urteile sollen pauschal aufgehoben werden, finanzielle Entschädigungen individuell gezahlt werden. Mehr steht hier

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Der Tagesspiegel

"Wenn wir zuhause bleiben, machen wir die Attentäter und Terroristen glücklich"

Gael Loko (links) aus Paris, ist für vier Tage wegen des CSD nach Berlin gekommen. "Wenn wir zuhause bleiben, machen wir die Attentäter und Terroristen glücklich", sagt er. "Wir müssen weiterleben und sollten uns alle genießen."

Dieselbe Einstellung habe er auch in Paris nach den Anschlägen gehabt. Es sei traurig gewesen, aber er sei am nächsten Tag wieder draußen gewesen.


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Der Tagesspiegel

Danke für nix - was soll das CSD-Motto?

„Danke für nix“ heißt dieses Jahr das CSD-Motto – etwas provokativ und trotzig, weil sich aus Sicht der CSD-Macher in Sachen Gleichstellung in Deutschland nichts tut. Daher habe man einfach dieselben Forderungen wie im vergangenen Jahr wieder aufgestellt, wie etwa die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Queerspiegel-Kollege Tilmann Warnecke hat analysiert, was die queere Emanzipationsbewegung bereits erreicht hat und wofür sie noch kämpfen muss. Sein Fazit: In Sachen Gleichstellung bleibt tatsächlich noch viel zu tun. Mehr hier.

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