
© REUTERS/Stefanie Loos
Blog zu Blockupy in Berlin: Kurze Kissenschlacht an der HU
Am Freitagmorgen zogen einige hundert Leute durch die Stadt, es kam zu Rangeleien mit der Polizei und über 40 Festnahmen. Lesen Sie die Entwicklungen in unserem Live-Blog nach.
Stand:
Am heutigen Freitag wird in der Berliner Innenstadt demonstriert. Erwartet werden tausende Teilnehmer bei den "Blockupy"-Protesten. Im März 2015 löste die Blockupy-Demonstration gegen das neue EZB-Gebäude in Frankfurt am Main Chaos in der Stadt aus. Lesen Sie hier nach, wie die Demonstrationen am Freitag in Berlin verlaufen sind.
Doch kurze Kissenschlacht an der HU
Am Nachmittag steuerten einige Blockupy-Boote mit Protesttransparenten gegen die aktuelle Klimapolitik spreeaufwärts zum Kraftwerk Klingenberg, danach zogen laut Polizei etwa 500 Demonstranten durch Mitte zum Brandenburger Tor. Sie protestierten gegen das Integrationsgesetz der Bundesregierung zur Flüchtlingspolitik und den Flüchtlingsdeal mit der Türkei. Unter anderem warfen sie der Bundesregierung vor, Flüchtlinge auszubeuten.
Am frühen Abend ging's dann nochmal vor dem Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität an der Dorotheenstraße in Mitte hoch her. Allerdings eher spaßig. Rund 60 Aktivisten trafen sich kurzzeitig zur Kissenschlacht.
HU will keine Kissenschlacht
Demo erreicht Brandenburger Tor
Demo gegen Türkeipolitik der EU gestartet
Einzelne Aktionen am Nachmittag
Dezentral sollen die Blockupy-Proteste ja sein. Das sieht dann zum Beispiel so aus: Die Arbeitsagentur am Leopoldplatz wurde mit Toilettenpapier beworfen, die Polizei stoppte in der Rummelsburger Bucht laut Aktivisten das Boot, das beim Kraftwerk demonstrieren wollte, und am Neptunbrunnen sammeln sich bisher die Demonstranten, darunter auch Piraten-Chef Bruno Kramm.
Mit anderen Worten: Im Großen und Ganzen schaukelt Berlin derzeit relativ entspannt ins letzte Ferienwochenende.44 Festnahmen in der Wilhelmstraße
Warten auf die zweite Welle
Was am Freitagmorgen passierte, soll ja nach Auffassung der Blockupy-Leute nur der Auftakt sein zu einem ganzen Aktionswochenende. Um 15 Uhr soll eine Bootstour starten zum Kraftwerk Klingenberg in der Rummelsburger Bucht, unter dem Motto: "Burn borders, not coal" (Verbrennt Grenzen, nicht Kohle). Bisherige Teilnehmerzahl laut Facebook: 21.
Eine Stunde später, um 16 Uhr, zieht eine Demo vom Neptunbrunnen zum Pariser Platz. Sie richtet sich gegen das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei. Außerdem ist um 18 Uhr am Grimm-Institut ein Kissenschlacht-Flashmob gegen die Bologna-Reformen im Bildungssystem geplant.
Morgen ist unter anderem große Demo ab 14 Uhr vom Adenauerplatz zum Lützowplatz unter dem Motto "Aufstehen gegen Rassismus". Alle Infos finden Sie auch, wenn Sie hier klicken.
Die Polizei scheint sich jedenfalls schonmal vorzubereiten:
Tom Schreiber: "Blockupy ist ein verspäteter 1. Mai"
Brandanschlag auf Arbeitsagentur Tempelhof
Auf der linksextremen Website Indymedia ist heute Morgen das Schreiben einer Gruppe aufgetaucht, die erklärt, sie habe in der Nacht zu Freitag "der Arbeitsagentur Tempelhof einen feurigen Besuch abgestattet". Nach Auskunft eines Feuerwehrsprechers wurde die Feuerwehr um 4.17 Uhr zu dem Gebäude in der Alarichstraße gerufen. Am rückwärtigen Eingang habe es eine Brandstelle gegeben, die sei aber erloschen, bevor die Feuerwehr da war. Durch das Feuer wurde auch die Deckenverkleidung in einem Warteraum beschädigt. Von der Polizei gab es noch keine näheren Informationen zu dem Vorfall.
Als Grund für den Anschlag heißt es auf Indymedia, dass Arbeitsagenturen und Jobcenter "in direktem Zusammenhang mit der neoliberalen Krisen und Austeritaetspolitik der EU und Deutschland" stünden.
Mittagspause
Auch am Hauptbahnhof ist die Demo zu Ende
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